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Reise / Travel

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Luang Prabang – Chutes d’eau, papillons et flair de france

Von Vang Vieng führt mich mein Weg erneut weiter nordwärts. Nach 9h bergauf und -ab über holperige Serpentinen erreiche ich im Schlafbus die kleine Stadt Luang Prabang im Herzen von Laos. Besonders der alte Ortskern um den Klosterberg herum hat sich spürbar einen Teil seines französischen Flairs aus der vergangenen Kolonialzeit bewahrt. Wunderschön und wertig, aber auch entsprechend preislich gehoben verströmen viele Geschäfte und Restaurants hier eine Quintessenz aus altfranzösischem Baustil und laotischer Alltagskultur.

From Vang Vieng my way goes north again. After a journey of 9 hours in a sleeping bus, up- and downhill at bumpy serpentines, I’m reaching the small town Luang Prabang in the heart of Laos. Especialy the old center around the monastery hill preserved a french flair of former colonial times. It’s very beautiful but high priced here and I can feel the quintessence of old french architecture and Lao daily culture in a lot of stores and restaurants.

Erinnerungen an die französische Kolonialzeit / Memories of french colonial time

Etwa eine halbe Stunde Fahrt südwärts am Mekong Fluss entlang erwarten mich zwei interessante Naturschauplätze. Der erste ist ein in Kooperation mit dem Khmur Stamm entstandener Schmetterlingspark, in dem jahreszeitenabhängig zwischen 10 und 30 verschiedene heimische Arten von Schmetterlingen leben. Als holländisch-laotisches Forschungszentrum initiiert und mit Hilfe von internationalen Volunteeren liebevoll gepflegt, kann ich in dieser friedvollen Oase der Ruhe das bunte Treiben der Zweiflügler bewundern und nach der staubig heissen Zeit in Vang Vieng die Haut meiner Füsse im Fisch-Spa regenieren lassen.

Around a half hour along the Mekong river in direction south there are two interesting natural venues. The first one is a butterfly park in ccoperation with the Khmur tribe. Depending of the season between 10 and 30 different native species of butterflies living here. It was initiated as a dutch-lao research center and many international volunteers collaborating at any time. In this peaceful oasis of silence I like it to watch the colorful movements of the butterflies and after the dusty time in Vang Vieng I can regenerate the skin of my feets at a fish-spa too.

n Über 30 verschiedene Schmetterlingsarten leben in Laos / About 30 butterfly species living in Laos

Die zweite Naturattraktion ist ein faszinierendes, allerdings touristisch sehr stark besuchtes Gelände mit Wasserfällen. Türkisfarben fliesst das kostbare Nass mitten im Dschungel stufenförmig den Hang hinunter und lädt in terrassenartigen Sammelbecken zum Erfrischen ein. Gegen Ende des Tages flaut der Besucherstrom hier etwas ab und so nutze auch ich die Zeit bis zum Beginn des Sonnenuntergangs für ein kühlendes Bad vor traumhafter Kulisse.

The second natural attraction is a fascinating but very touristic area of falls. Midst the jungle beautiful turquoise water flows down the hillside in cascades and invites me for a refreshment in some kinds of melting pots. It’s a great experience to take a cooling bath in this dreamlike scenery at sunset.

Kuang Si Wasserfallkaskaden / Cascading water terraces at the Kuang Si falls

Laos – Ein neues Abenteuer wartet / A new adventure is waiting

Nach drei lern- und erlebnisreichen Wochen im Mindfulness Project ist es Zeit für einen Ortswechsel und so führt mich mein Weg weiter nordwärts nach Laos, zuerst über Vientiane nach Vang Vieng. Jede Menge Höhlen gibt es hier zu erkunden, unterschiedlich gross und mit einem Innenleben geformt aus surrealen Artefakten einer längst vergangenen Zeit.

After three weeks of learning and experiences at the Mindfulness Project it’s time to change the location. My way goes north now, via Vientiane to Vang Vieng in Laos. A lot of different sized caves with surreal artifacts from ancient times inside waiting for being explored here.

Surreale Naturkunstwerke in der Pha Poak Höhle / Surreal nature art at the Pha Poak cave

Bereits ein paar Kilometer ausserhalb des kleinen Urlaubsortes fühle ich mich wie in die Fantasiewelt von „Avatar“ versetzt. Besonders im Zwielicht der Tag-Nacht-Übergänge breiten sich mystisch anmutende Schwingungen über der Karst-Landschaft um Vang Vieng aus und tauchen sie in einen flirrenden Schleier magischer Transzendenz.

I feel like in the fantasy world of „Avatar“ just a few miles ouside of the little town. Especialy in the twilight, when day and night are going to transit, a mystical atmosphere spreads around the landscape of Vang Vieng and envelops it into a shimmering veil of magic transcendence.

Blick vom Nam Xay Aussichtspunkt in die Abenddämmerung / Nam Xay top view point at dusk

Die Temperaturen gehen hier in der Tageshochphase bereits auf 40 Grad zu. Da empfinde ich es als umso angenehmer, dass es um Vang Vieng herum auch einige Lagunen und Wasserfälle gibt. Zum Teil sind sind sie allerdings recht schwer zu finden und was die Navigation im Detail angeht, muss Google hier interessanter Weise passen und dem community-basierten Maps.me klar den Vorrang abtreten. Damit ausgerüstet und entspannt auf einem landestypischen Motorscooter unterwegs, wage ich mich unter die kältesteste und belebendste Dusche meiner bisherigen Reise und riskiere auch mal einen Wasserdichtheitstest meines Smartphones unter besonderen Bedingungen.

Because of the temperatures reaching 40 degrees at the highest point now the lagoons and waterfalls around Vang Vieng can be very enjoyable. But they are hard to find some times and in detail the community based navigation Maps.me works a lot better than Google here. So I’m going to take my coldest and most vitalizing shower so far and take risk to check the waterproof of my smartphone at special conditions.

iPhone Dichtheitstest unter dem Kaeng Nyui Wasserfall erfolgreich bestanden / iPhone waterproof test successfully passed at Kaeng Nyui fall

Khon Kaen – Buddha’s Tempel

Die Zeit in Khon Kaen stellt für mich eine Art Zwischenwelt im Übergang von den Inselreisen im maritimen Süden zu meinem Work-Away-Vorhaben im Landesinneren Thailands dar. Da mich die Stadt an sich nicht sonderlich beeindruckt, begebe ich mich lieber auf eine meditative Pilgerreise durch deren Tempel und stimme mich damit innerlich schon einmal auf die vor mir liegende Zeit im Mindfulness Project ein.

Wat Whutaram Tempel

Die Tempel sind zum Teil mitten im urbanen Bild Khon Kaens versteckt und bilden einen scheinbar unsichtbaren stabilisierenden Ruhepol zum turbulenten Alltag der Stadt. Beeindruckend kraftvoll schimmern ihre golden verzierten Fassaden im Licht der Nachmittagssonne und der omnipräsente Duft von Räucherwerk verstärkt nocheinmal die transzendente Stimmung dieser heiligen Orte.

Wat Phrathat Phra Aram Luang Tempel

Und nur selten treffe ich in Khon Kaen Menschen, welche etwas Englisch sprechen und verstehen, was die Kommunikation zu einer neuen Herausforderung macht, aber durch meine Erfahrungen in der sozialen Arbeit in Deutschland nicht gänzlich neues Terrain für mich  darstellt. Aber als gefühlt einziger Europäer komme ich mir hier auch so manches Mal „lost“ vor, wie ein ferner Exot den man aus sicherer Distanz interessiert beobachtet.

Buddha Statuen in Khon Kaen

Die dritte Insel – Koh Pu / Koh Jum 2

Auf der Ladefläche eines Pick-Up geht es nach einigen Tagen auf den südlichen Inselteil Koh Jum. Hier kehren dezent weltliche Nuancen zurück, welche durch den direkten Kontrast jedoch erst einmal stärker wirken. Nachdem man auf Koh Pu eher mit Bob Marley und diverser anderer Jamaika-Symbolkraft dekorierte, zieren hier wieder die Bilder des Königs von Thailand die Häuslichkeiten. In kleinen Bungalow-Anlagen kann man zu fairen Preisen und in einfacher Ausstattung eine Bleibe direkt am Meer bekommen und obwohl unter Wasser viele Felsbrocken vom Grund hinaufragen, finden sich zwischendrin auch immer wieder freie Bereiche zum Schwimmen und Schnorcheln.

Season Bungalow’s Water Taxi Longtail Boat

Hier geniesse ich auch meinen bis dato schönsten Platz zum Blog schreiben und habe eine interessante Begegnung mit einer Finnin, die in einem benachbarten Ressort das japanische Aqua Hara Healing erlernt. Und da jeder Lernende in seiner Ausbildung auch Praxisübungen benötigt, freuen wir uns darüber, diese alte Heilmethode an Leib und Seele erfahren zu dürfen. Vereinfacht gesagt, kann man sich Aqua Hara als eine Bewegungsarbeit im Wasser vorstellen, die etwas wie eine improvisierte Tanzchoreographie angelegt ist und die das menschliche Dan Tien Energiezentrum mit der Urkraft des Meeres rückverbindet.

Mein Outdoor-Desk zum Blog schreiben

In meiner Wahrnehmung hat sich Koh Jum seine ganz eigene Nische zwischen Abgeschiedenheit und Tourismus geschaffen, was mein Herz als Individualreisenden merklich höher schlagen lässt. Hier habe ich die bisher freundlichsten und herzlichsten Menschen meiner Reise erlebt und der Abschied fällt mir entsprechend schwer. Noch einmal geht es im traditionellen Longtail Boot hinaus auf das offene Meer und als die Fähre näher kommt, umschwirren sie die Zubringerboote wie Arbeiterbienen ihre Königin. Doch schon nach wenigen Minuten ist das Schauspiel wieder vorbei und die Bootsmänner verschwinden zum Abschied winkend im Glitzerlicht der sich im Wasser spiegelnden Sonnenstrahlen.

Bootsmann Yak auf seiner ‚Golden Pearl‘

Die dritte Insel – Koh Pu / Koh Jum 1

Ungefähr 1h Bootsfahrt von Koh Lanta Yai entfernt liegt eine weitere interessante kleine Insel, welche aus zwei Teilen mit jeweils eigenem Namen besteht. Der nördliche Teil Koh Pu wurde uns als rauh und ursprünglich geblieben empfohlen und wurde zu unserer ersten Station auf einer vergessenen wirkenden Insel. Schon die Ankunft war ein besonderes Erlebnis, da die Fähre nach Krabi mitten auf dem Meer stoppt und das an Land fahren dann mit kleinen Longtail Booten abgeschlossen wird. Und da die die Longtail Boote vor dem Anlanden noch auf Fahrgäste der Fähre aus der Gegenrichtung warten, verbringen wir ersteinmal noch über 1 Stunde mit einem einheimischen Bootsmann wartend auf dem offenen Meer.

Anlanden auf Koh Pu im Longtail Boot

Die Menschen hier sind von einem ganz eigenen Schlag, eine sympathische Mischung aus Seagypsies und Aussteigern. Strom gibt es auf Koh Pu nur zeitweise, erzeugt mit alten Dieselgeneratoren und eine nur zum Teil befestigte Strasse verbindet Koh Pu mit dem südlichen Inselteil Koh Jum. Die Einheimischen sind stolz auf die verbliebene Ursprünglichkeit hier und erzählen, dass durch die Insel eine natürlich manifestierte Grenze zum bereits zivilisierteren Südteil verläuft. Bei einer Wanderung durch den noch unberührten Dschungel ist dieser Übergang für mich  ebenfalls klar wahrnehmbar. Bis zu einer Art unsichtbarem Tor sind ein paar neugierige Affen meine einzigen Begleiter und eine gewisse Magie umhüllt meinen Weg, welcher sich zwischen Meer und Berg manchmal lediglich erahnen lässt. Danach wird die Kraft der Natur langsam schwächer, erste Ressorts säumen den Strand und ein subtiles Gefühl von Weltlichkeit strömt mir schleichend stärker werdend entgegen. Auf dem Rückweg ergiesst sich plötzlich ein Regenschauer derart stark, dass der lehmige Pfad binnen kürzester Zeit einer Schlitterpartie gleich kommt und meinen Heimweg zu einer zeitlosen Gehmeditation in sehr kleinen und achtsamen Schritten werden lässt.

Coral Bay bei Sonnenuntergang

Die meisten Hütten Koh Pus sind aus angeschwemmten Strandgut kreativ zusammengezimmert und versprühen dadurch einen ganz eigenen Charme. Man kann in individuellen Baumhäusern nächtigen und in Reggae Bars Pina Colada Cocktails in ihrer natürlichsten Kreation bis in die frühen Morgenstunden geniessen. Zeit erscheint mir hier realtiv und der Alltag auf  Koh Pu mutet ungewohnt entspannt und entschleunigt an, so dass sich mir Raum für ein Rückbesinnen auf ursprüngliche Werte und innere Neuausrichtung erschliesst.

Impulsanregung: Welches sind Deine Werte, die für Dich im Leben unabdingbar sind?

Treibholz Bar am Sunset Beach

Die zweite Insel – Koh Lanta Yai

Von Koh Yao Noi geht es mit Speedboat und Fähre auf die 3h südlich gelegene Insel Koh Lanta Yai. Dort erleben wir nach der ruhigen Zeit erst einmal einen kleinen Kulturschock. Die Hauptstrasse dröhnt kontinuierlich laut und das touristische Feeling am Strand wirkt wie ein plötzlicher Dimensionswechsel. Aber wir bekommen den Tipp, an die Ostküste, nach Koh Lanta Old Town zu fahren. Dort finden wir eine sehr schöne auf Pfählen ins Wasser gebaute Bleibe und fühlen uns entspannt eingehüllt in die urige Atmosphäre des kleinen Ortes.

Sonnenaufgang nach dem Schlafen über dem Wasser

Hier gibt es zwar keine Badestrände, aber dafür jede Menge Südsee-Flair. Die alten Fischerhäuser wurden liebevoll rekonstruiert und beherbergen heute alles, was ein lebendiges Dorf ausmacht. Vom leckeren Restaurant über zahlreiche Craft-Shops bis hin zu stilvollen Übernachtungsmöglichkeiten ist parallel zu den Pauschalurlaubsregionen eine ganz eigene kleine Welt entstanden. Wir geniessen frisch gepresste Säfte und Kokoswasser, decken uns mit cooler Handmade-Kleidung neu ein und finden auch die Zeit, unsere mitgebrachte Wäsche mal waschen zu lassen.

Kokospalmenhain auf Koh Lanta Yai

Als wir auf Koh Lanta Yai ankamen, stellte sich ersteinmal Ernüchterung ein, besonders auch nachdem klar wurde, dass sich das Anfangsbild auf fast die gesamte Westküste der Insel erstreckt. Doch manchmal braucht es mehrere Anläufe, zu finden wonach man sich sehnt, Elan zum Weitersuchen und natürlich auch Geduld, um nicht verfrüht aufzugeben. Dafür bot uns diese Insel ein gutes Übungsfeld und es fühlt sich innerlich erfrischend an, die Dynamik eines solchen Weges zu spüren.

Weisheit von Thich Nhat Hanh in Koh Lanta Old Town

 

 

Die erste Insel – Koh Yao Noi

Nach ein paar Tagen im lebhaften Old Phuket Town ist es Zeit für etwas Ruhe. Mit einem traditionellen Longtail Boot geht es auf die kleine Insel Koh Yao Noi, die wir passend zum Sonnenuntergang erreichen. Schon bei der Abfahrt ist fühlbar, wie der Trubel der Stadt von uns abfällt und die innere Balance zurück kehrt. Auf der Insel scheinen die Uhren langsamer zu laufen, alles ist entschleunigter und ausgeglichener und bereits bei unserer Ankunft fällt die Freundlichkeit der hier lebenden, vornehmlich muslimischen Menschen, so angenehm auf.

Sonnenuntergang auf Koh Yao Noi

Koh Yao Noi ist eine der unbekannteren und bisher touristisch wenig erschlossenen Inseln Thailands, geschützt gelegen in der Phang Nga Bucht westlich von Phuket. Mögliche Unterkünfte hier sind deshalb schnell ausgebucht, doch nach etwas Suchen finden wir noch eine kleine, einfach ausgestattete Bambushütte als Bleibe und erkunden mit einem günstig zu mietenden Motorroller das Eiland.

Bambushütte im Passai Cottage

Zur gleichen Zeit verbringen auch Freunde noch ein paar Tage  auf Koh Yao Noi und wir nutzen unser freudiges Treffen zum ausgiebigen gemeinsamen Baden im türkisfarbenden Meer und Geniessen der grossartigen lokalen Küche. Das Essen hier wird uns immer frisch zubereitet und ist sehr gut bekömmlich. Nur an die Schärfe müssen wir uns noch gewöhnen oder einfach sagen, dass es davon auch etwas weniger sein darf.

Ananas Reis mit frischem Mango Saft

Thailand – Land des Lächelns

Schon nach wenigen Monaten starte ich in die nächste Etappe meiner Soulhealing Journey. Diesmal geht es noch weiter weg, nach Südostasien. Und es soll länger dauern, wie lange weiß ich selbst noch nicht genau. Eine Zeit der Abschiede liegt hinter mir. Wenn jemand seine Möbel einlagert und den Job aufgibt, um zu reisen, dann wirken Abschiede emotional entsprechend tief. Als ich im Flugzeug sitze und die Sonne über den Wolken aufgeht, ist auch der noch fast volle Mond zu sehen, welcher unserer Erde gerade so nah ist, dass man aufgrund seiner Größe von einem „Supermond“ spricht. Irgendwie eine ganz gute Basis für den Start, denke ich mir.

„Supervollmond“ bei aufgehender Sonne

Der Direktflug nach Thailand dauert über 11 Stunden und auf dem Monitor im Flieger lassen sich schon die Größendimensionen Asiens erahnen, als wir nachts in 12 Kilometer Höhe mehrere Stunden über Pakistan und Indien fliegen. Aufgrund der Zeitverschiebung landen wir in Phuket sehr früh am Morgen. Am Flughafen ist vom berühmten Lächeln Thailands noch nichts so recht wahrnehmbar, aber auch mir ist nach so langem Wachsein nicht mehr nach Lächeln zumute. Und so geht es recht zügig nach Old Phuket Town, dem alten noch recht ursprünglichen Teil Phukets, abseits der Touristenströme.

Strassenschmuck in Old Phuket Town

Nach jeder Menge nachgeholtem Schlaf starte ich mit einem leckeren frisch zubereiteten Frühstück in den Tag und erkunde etwas die Stadt. Vieles ist kulturell hier natürlich anders geprägt und so kann sich der achtsame Besucher von Open-Air Schneidereien, flink bewegten Garküchen und bunten Tempeln zwischen grauen Betonbauten faszinieren lassen und natürlich beim Angelächeltwerden zurück lächeln.

Warme Frühstückskomposition im Zen-Style

Ausbalanciert wirkt trotz geschäftigen Treibens auch der Alltag auf der Straße. Die Menschen sind in Bewegung und strahlen dabei doch eine gewisse Ruhe aus. Warum in einer Autowerkstatt auch Essen gekocht und verkauft wird, mag erst einmal merkwürdig anmuten, erscheint hier aber irgendwie ganz normal. Und so widme ich mich sogleich noch etwas weiterem Normalen in der thailändischen Kultur, einem buddhistischen Tempel. Würdevoll und friedlich liegt er als eine Oase der Ruhe inmitten des Trubels und lässt mich innerlich über meinen weiteren Weg sinnieren.

Wat Mongkol Nimit Tempel

Retrospektive Kuriositäten

Zum Abschluß meiner ersten Soul Healing Journey möchte ich noch ein paar Kuriositäten mit Euch teilen, die mir auf meiner Reise begegnet sind und damit meine erste Blog Episode abschliessen.

Die Nachwehen des Bürgerkrieges waren für mich noch immer spürbar in Bosnien und Herzegowina. Nach Außen hin hat man sich zwar auf Frieden untereinander verständigt, aber in der gelebten Realität scheinen alte Wunden noch nicht vollends verheilt. Und so verwundert es auch nicht wenn im Garten eines Restaurants Relikte aus der Kriegszeit neu in Szene gesetzt worden sind.

Mörser-Romantik im Restaurant-Garten

Von den Reisekosten her ist Bosnien aus westeuropäischer Sicht eine attraktive Wahl. Für 4 – 6 Euro bekommt man im Restaurant mengenmäßig wirklich sehr viel Essen. Und überhaupt scheint die Essenskultur hier einen ziemlich hohen Stellenwert einzunehmen und wichtig zu sein. Allerdings stellt das kleine Land nur weniges wirklich selbst her und so kommen viele Produkte von westlichen Herstellern und sind dadurch meist mehrsprachig gelabelt. Auch lifestyle betontes Kreativmarketing hat bereits seinen Weg auf den Balkan gefunden und lockt neugierige und zahlungswillige Kunden zum Kauf.

Lifestyle-Drink im Hantelformat

Offen gezeigte Spiritualität habe ich während meines Aufenthaltes eher in Nischen wahrgenommen, beispielsweise in der Derwisch-Kultur oder im Zuge der interkulturellen Friedensrituale im Umfeld der Pyramidenausgrabungen. An manchen öffentlichen Naturschauplätzen ist das Durchführen von Riten sogar durch entsprechende Hinweisschilder untersagt, an anderen wiederum interpretiert man Diversität mutig in ganz neuer Art und Weise.

Stilles Örtchen mit Gender-Plus Klassifizierung

Ich mochte es gern, mit ersten Schreibversuchen in Blog-Form zu experimentieren, freue mich auf Euer Feedback und meine nächste Soul Healing Journey Episode, welche mich dann in Richtung Südostasien führen wird.

Rückkehr nach Deutschland

Bevor ich meine letzte Nacht in Bosnien wieder in der Nähe des Tuzla Aiports verbringe, nutze ich die verbleibende Zeit für einen dritten Besuch an den Pyramiden. Mit meinem Meditation-Ticket bekomme ich einen ungestörten Bereich in den Tunneln zugewiesen und tanke hier nocheinmal innerlich Kraft auf. Zudem findet draussen gerade ein kleines spirituelles Festival statt, auf welchem ich zu orientalischen Mantra-Klängen an leckeren Essenständen und stilvoll gestalteten lokalen Handwerksangeboten vorbei schlendere.

Bosnische Kaffeespezialität aus dem Samowar

Am Abend komme ich dann gut zentriert und ausgeglichen wieder an dem kleinen Flughafen von Tuzla an. Da hier nur wirklich wenige Maschinen am Tag starten und landen, ist meine letzte Unterkunft trotz der unmittelbaren Airport-Nähe in ruhigen Gefilden gelegen. So starte ich am nächsten Morgen auf kurzem Weg meinen Check-In und obwohl ich mich auch wieder auf meine Heimkehr freue, schwingt in mir auch etwas Wehmut, die wohlige Wärme Bonsniens in Richtung kühlem Deutschland zu verlassen.

Tuzla und Umland aus der Luft

Im Landeanflug auf Berlin lässt die dichte Wolkendecke meine Stimmung erst einmal abfallen und ich sehne mich zurück nach dem sonnigen Balkan. Zwar ist die Temperatur garnicht so kalt wie erwartet, aber mir wird im klassisch deutschen Herbstwetter schnell bewusst, wie wohltuend einfach die Sonne meinem Gemüt tut. Und natürlich ist es auch eine ziemliche Umgewöhnung, wieder in einer Großstadt zu sein, die ungefähr genauso viele Einwohner hat wie das ganze Land, in welchem ich davor unterwegs war.

Landung in Berlin Schönefeld