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karstenk

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Die zweite Insel – Koh Lanta Yai

Von Koh Yao Noi geht es mit Speedboat und Fähre auf die 3h südlich gelegene Insel Koh Lanta Yai. Dort erleben wir nach der ruhigen Zeit erst einmal einen kleinen Kulturschock. Die Hauptstrasse dröhnt kontinuierlich laut und das touristische Feeling am Strand wirkt wie ein plötzlicher Dimensionswechsel. Aber wir bekommen den Tipp, an die Ostküste, nach Koh Lanta Old Town zu fahren. Dort finden wir eine sehr schöne auf Pfählen ins Wasser gebaute Bleibe und fühlen uns entspannt eingehüllt in die urige Atmosphäre des kleinen Ortes.

Sonnenaufgang nach dem Schlafen über dem Wasser

Hier gibt es zwar keine Badestrände, aber dafür jede Menge Südsee-Flair. Die alten Fischerhäuser wurden liebevoll rekonstruiert und beherbergen heute alles, was ein lebendiges Dorf ausmacht. Vom leckeren Restaurant über zahlreiche Craft-Shops bis hin zu stilvollen Übernachtungsmöglichkeiten ist parallel zu den Pauschalurlaubsregionen eine ganz eigene kleine Welt entstanden. Wir geniessen frisch gepresste Säfte und Kokoswasser, decken uns mit cooler Handmade-Kleidung neu ein und finden auch die Zeit, unsere mitgebrachte Wäsche mal waschen zu lassen.

Kokospalmenhain auf Koh Lanta Yai

Als wir auf Koh Lanta Yai ankamen, stellte sich ersteinmal Ernüchterung ein, besonders auch nachdem klar wurde, dass sich das Anfangsbild auf fast die gesamte Westküste der Insel erstreckt. Doch manchmal braucht es mehrere Anläufe, zu finden wonach man sich sehnt, Elan zum Weitersuchen und natürlich auch Geduld, um nicht verfrüht aufzugeben. Dafür bot uns diese Insel ein gutes Übungsfeld und es fühlt sich innerlich erfrischend an, die Dynamik eines solchen Weges zu spüren.

Weisheit von Thich Nhat Hanh in Koh Lanta Old Town

 

 

Die erste Insel – Koh Yao Noi

Nach ein paar Tagen im lebhaften Old Phuket Town ist es Zeit für etwas Ruhe. Mit einem traditionellen Longtail Boot geht es auf die kleine Insel Koh Yao Noi, die wir passend zum Sonnenuntergang erreichen. Schon bei der Abfahrt ist fühlbar, wie der Trubel der Stadt von uns abfällt und die innere Balance zurück kehrt. Auf der Insel scheinen die Uhren langsamer zu laufen, alles ist entschleunigter und ausgeglichener und bereits bei unserer Ankunft fällt die Freundlichkeit der hier lebenden, vornehmlich muslimischen Menschen, so angenehm auf.

Sonnenuntergang auf Koh Yao Noi

Koh Yao Noi ist eine der unbekannteren und bisher touristisch wenig erschlossenen Inseln Thailands, geschützt gelegen in der Phang Nga Bucht westlich von Phuket. Mögliche Unterkünfte hier sind deshalb schnell ausgebucht, doch nach etwas Suchen finden wir noch eine kleine, einfach ausgestattete Bambushütte als Bleibe und erkunden mit einem günstig zu mietenden Motorroller das Eiland.

Bambushütte im Passai Cottage

Zur gleichen Zeit verbringen auch Freunde noch ein paar Tage  auf Koh Yao Noi und wir nutzen unser freudiges Treffen zum ausgiebigen gemeinsamen Baden im türkisfarbenden Meer und Geniessen der grossartigen lokalen Küche. Das Essen hier wird uns immer frisch zubereitet und ist sehr gut bekömmlich. Nur an die Schärfe müssen wir uns noch gewöhnen oder einfach sagen, dass es davon auch etwas weniger sein darf.

Ananas Reis mit frischem Mango Saft

Thailand – Land des Lächelns

Schon nach wenigen Monaten starte ich in die nächste Etappe meiner Soulhealing Journey. Diesmal geht es noch weiter weg, nach Südostasien. Und es soll länger dauern, wie lange weiß ich selbst noch nicht genau. Eine Zeit der Abschiede liegt hinter mir. Wenn jemand seine Möbel einlagert und den Job aufgibt, um zu reisen, dann wirken Abschiede emotional entsprechend tief. Als ich im Flugzeug sitze und die Sonne über den Wolken aufgeht, ist auch der noch fast volle Mond zu sehen, welcher unserer Erde gerade so nah ist, dass man aufgrund seiner Größe von einem „Supermond“ spricht. Irgendwie eine ganz gute Basis für den Start, denke ich mir.

„Supervollmond“ bei aufgehender Sonne

Der Direktflug nach Thailand dauert über 11 Stunden und auf dem Monitor im Flieger lassen sich schon die Größendimensionen Asiens erahnen, als wir nachts in 12 Kilometer Höhe mehrere Stunden über Pakistan und Indien fliegen. Aufgrund der Zeitverschiebung landen wir in Phuket sehr früh am Morgen. Am Flughafen ist vom berühmten Lächeln Thailands noch nichts so recht wahrnehmbar, aber auch mir ist nach so langem Wachsein nicht mehr nach Lächeln zumute. Und so geht es recht zügig nach Old Phuket Town, dem alten noch recht ursprünglichen Teil Phukets, abseits der Touristenströme.

Strassenschmuck in Old Phuket Town

Nach jeder Menge nachgeholtem Schlaf starte ich mit einem leckeren frisch zubereiteten Frühstück in den Tag und erkunde etwas die Stadt. Vieles ist kulturell hier natürlich anders geprägt und so kann sich der achtsame Besucher von Open-Air Schneidereien, flink bewegten Garküchen und bunten Tempeln zwischen grauen Betonbauten faszinieren lassen und natürlich beim Angelächeltwerden zurück lächeln.

Warme Frühstückskomposition im Zen-Style

Ausbalanciert wirkt trotz geschäftigen Treibens auch der Alltag auf der Straße. Die Menschen sind in Bewegung und strahlen dabei doch eine gewisse Ruhe aus. Warum in einer Autowerkstatt auch Essen gekocht und verkauft wird, mag erst einmal merkwürdig anmuten, erscheint hier aber irgendwie ganz normal. Und so widme ich mich sogleich noch etwas weiterem Normalen in der thailändischen Kultur, einem buddhistischen Tempel. Würdevoll und friedlich liegt er als eine Oase der Ruhe inmitten des Trubels und lässt mich innerlich über meinen weiteren Weg sinnieren.

Wat Mongkol Nimit Tempel

Retrospektive Kuriositäten

Zum Abschluß meiner ersten Soul Healing Journey möchte ich noch ein paar Kuriositäten mit Euch teilen, die mir auf meiner Reise begegnet sind und damit meine erste Blog Episode abschliessen.

Die Nachwehen des Bürgerkrieges waren für mich noch immer spürbar in Bosnien und Herzegowina. Nach Außen hin hat man sich zwar auf Frieden untereinander verständigt, aber in der gelebten Realität scheinen alte Wunden noch nicht vollends verheilt. Und so verwundert es auch nicht wenn im Garten eines Restaurants Relikte aus der Kriegszeit neu in Szene gesetzt worden sind.

Mörser-Romantik im Restaurant-Garten

Von den Reisekosten her ist Bosnien aus westeuropäischer Sicht eine attraktive Wahl. Für 4 – 6 Euro bekommt man im Restaurant mengenmäßig wirklich sehr viel Essen. Und überhaupt scheint die Essenskultur hier einen ziemlich hohen Stellenwert einzunehmen und wichtig zu sein. Allerdings stellt das kleine Land nur weniges wirklich selbst her und so kommen viele Produkte von westlichen Herstellern und sind dadurch meist mehrsprachig gelabelt. Auch lifestyle betontes Kreativmarketing hat bereits seinen Weg auf den Balkan gefunden und lockt neugierige und zahlungswillige Kunden zum Kauf.

Lifestyle-Drink im Hantelformat

Offen gezeigte Spiritualität habe ich während meines Aufenthaltes eher in Nischen wahrgenommen, beispielsweise in der Derwisch-Kultur oder im Zuge der interkulturellen Friedensrituale im Umfeld der Pyramidenausgrabungen. An manchen öffentlichen Naturschauplätzen ist das Durchführen von Riten sogar durch entsprechende Hinweisschilder untersagt, an anderen wiederum interpretiert man Diversität mutig in ganz neuer Art und Weise.

Stilles Örtchen mit Gender-Plus Klassifizierung

Ich mochte es gern, mit ersten Schreibversuchen in Blog-Form zu experimentieren, freue mich auf Euer Feedback und meine nächste Soul Healing Journey Episode, welche mich dann in Richtung Südostasien führen wird.

Rückkehr nach Deutschland

Bevor ich meine letzte Nacht in Bosnien wieder in der Nähe des Tuzla Aiports verbringe, nutze ich die verbleibende Zeit für einen dritten Besuch an den Pyramiden. Mit meinem Meditation-Ticket bekomme ich einen ungestörten Bereich in den Tunneln zugewiesen und tanke hier nocheinmal innerlich Kraft auf. Zudem findet draussen gerade ein kleines spirituelles Festival statt, auf welchem ich zu orientalischen Mantra-Klängen an leckeren Essenständen und stilvoll gestalteten lokalen Handwerksangeboten vorbei schlendere.

Bosnische Kaffeespezialität aus dem Samowar

Am Abend komme ich dann gut zentriert und ausgeglichen wieder an dem kleinen Flughafen von Tuzla an. Da hier nur wirklich wenige Maschinen am Tag starten und landen, ist meine letzte Unterkunft trotz der unmittelbaren Airport-Nähe in ruhigen Gefilden gelegen. So starte ich am nächsten Morgen auf kurzem Weg meinen Check-In und obwohl ich mich auch wieder auf meine Heimkehr freue, schwingt in mir auch etwas Wehmut, die wohlige Wärme Bonsniens in Richtung kühlem Deutschland zu verlassen.

Tuzla und Umland aus der Luft

Im Landeanflug auf Berlin lässt die dichte Wolkendecke meine Stimmung erst einmal abfallen und ich sehne mich zurück nach dem sonnigen Balkan. Zwar ist die Temperatur garnicht so kalt wie erwartet, aber mir wird im klassisch deutschen Herbstwetter schnell bewusst, wie wohltuend einfach die Sonne meinem Gemüt tut. Und natürlich ist es auch eine ziemliche Umgewöhnung, wieder in einer Großstadt zu sein, die ungefähr genauso viele Einwohner hat wie das ganze Land, in welchem ich davor unterwegs war.

Landung in Berlin Schönefeld

Irrwege um die Mondpyramide

Nachdem ich bei meinem ersten Stop in Visoko die Sonnenpyramide und das Tunnelsystem erkundet hatte, stand nun auf dem Rückweg die Mondpyramide und der Tumulus von Vratnica auf meinem Plan. Letzterer bildet ein paar Kilometer ausserhalb soetwas wie ein Tor zum Tal der Pyramiden. 30m erhebt er sich in die Höhe und ungefähr genauso tief sind seine unterirdischen Teile gelegen. Näheres ist derzeit noch nicht über diesen mysteriösen Hügel erforscht.

Freigelegte Megalith-Blöcke am Tumulus

Auf den Gipfel der Mondpyramide zu gelangen war dann eine ziemliche Herausforderung. Zuerst bin ich lange Zeit durch die Schluchten um die Mondpyramide geirrt, um irgendwo den offiziellen Aufstieg zu finden. Da sich um die Pyramide jedoch noch nicht geräumte Minenfelder befinden, war ich entsprechend zurückhaltend, einfach querfeldein und nach Sicht hinaufzusteigen. Irgendwann entdeckte ich dann einen kleinen Pfad mit Fußspuren, welcher sich vertrauenswürdig anfühlte. Und nachdem der Aufstieg zur Sonnenpyramide dezent mit Plastikbändern in Bäumen markiert war, verstand ich nach einer Weile, dass man hier den Weg durch angekohlte Sträucher und Bäume markiert hatte. Und zwischendrin waren immer wieder in beeindruckender Weise freigespülte Teile der Pyramidenwände sichtbar.

Wandfragmente der Mondpyramide

Schliesslich bin ich wohlbehalten auf dem Gipfel angekommen, war aber ersteinmal etwas verwundert über das, was sich mir dort zeigte. Auf einer Wiese standen mehrere Zelte, welche man für ein paar Euro zum Übernachten mieten konnte. Zudem gab es einen Holzofengrill und ein Klangkünstler hatte sich dort eingefunden und untermalte die Atmospähre mit heilsamen Obertönen. Im Gegensatz zur Sonnenpyramide, auf welcher sich für mich die Kraft eher nach oben orientiert anfühlte, ist hier auf der Mondpyramide eine stark erdende und die unteren Chakren durchflutende Kraft wahrnehmbar. Und so verweile ich im Schein der untergehenden Abendsonne noch eine ganze Weile meditativ an diesem friedvollen Ort und fühle, wie sich in meiner Tiefe irgendwie alles wieder neu ordnet.

Obertonklänge auf dem Gipfel der Mondpyramide

 

 

Abenteuer im Dinarischen Gebirge

Mein Rückweg in Richtung Tuzla führt mich zwischen Mostar und Konjic sehr viel tiefer in das Dinarische Prejn-Gebirge als geplant. Bin ich auf dem Hinweg noch die lange Strecke über die gut ausgebaute Euro-Strasse gefahren, dachte ich mir nun, dass der kürzere Weg über kleinere Straßen vielleicht auch reizvoll wäre. Dass meine Offline-Karten dabei auch ausgespülte Schotterpisten als normale Straßen werten, war mir allerdings nicht klar.

Auf Schotterpisten hinauf auf fast 2000m Höhe

Und so war mir schon etwas mulmig zu Mute als ich allein in der Einsamkeit auf rutschigem Untergrund immer höher und steiler hinauf fuhr. Mein gemieteter Dacia Sandrero hat zwar ein paar PS mehr als ein herkömmlicher Kleinwagen, aber dieses Gelände verlangte ihm dann doch einiges zusätzlich zu dem ab, wofür er ursprünglich gebaut wurde. In jedem Fall war ich für seinen hohen Radstand dankbar, da es auch viele sehr steinige Passagen zu überwinden galt.

Blick aus dem Prjen-Gebirge

Eiskalt und irgendwie auch finster ist es hier oben, Menschen leben in dieser rauhen Gegend meiner Vermutung nach keine. Die einzigen denen ich begegnet bin waren zwei Jäger in einem Jeep, welche die Hände über dem Kopf zusammen schlugen als sie mein Auto sahen und ich sie nach der nächsten befestigten Strasse fragte. Mehrfach habe ich über Umkehren und Zurückfahren nachgedacht. Aber manchmal muss man zu einer Entscheidung einfach konsequent stehen und ausschliesslich vorwärts schauen, wie schwierig der Weg auch erscheinen mag. Danach war ich dann sichtlich erleichtert, als ich wieder normalen Asphalt unter meinen Reifen spüren konnte und zum Abschluss dieser Etappe die vertrauten Umrisse der Sonnenpyramide von Visoko in der Ferne auftauchten.

Die Silhouette der Sonnenpyramide

Wasser in freiem Fall

Nur einige Kilometer von Medjugorje entfernt kann man die berühmten Kravica-Wasserfälle erleben. Mit urgewaltiger Kraft stürzt das Wasser hier aus bis zu 30m Höhe in einen kristallklaren See hinab. Der längere Anblick, verbunden mit dem tosenden Rauschen, verschafft mir eine starke Rückverbindung mit dem Wasser als einem für mich so wichtigen natürlichen Grundelement.

Was es sonst noch in Medjugorje gibt

Heilige Messen mit Rosenkranzgebeten und Segnungen finden in Medjugorje jeden Tag mehrmals statt. Die Regie führen dabei die Franziskaner, welche auch die Spende des Sakraments der Beichte nach jeder Messe anbieten. Bei gutem Wetter werden die Messen open air gefeiert, was im Schein der Morgen- oder Abendsonne und gemeinsam mit bis zu 1000 Pilgern und 50 Priestern ein besonderes Erlebnis ist.

Open-Air-Messe an der St.-Jakobus-Kirche

Souvenierläden mit jeder Menge Devotionalien und verschiedenen christlichen Andenken gibt es in Medjugorje mehr als irgendwelche anderen Geschäfte. Allein die Rosenkranz–Auswahl ist in jeder Hinsicht beeindruckend. Viele Angebote wiederholen sich jedoch und die Preisunterschiede sind aus Euro–Sicht eher marginal. Tipp: Im Zuge jeder Heiligen Messe kann man seine erworbenen Andenken auch segnen lassen.

Devotionalien und Souveniers in riesiger Auswahl

In Hochzeiten können bis zu 30.000 Pilger in Medjugorje eine Unterkunft finden. Die Preise und Austattung variieren dabei je nach gewünschtem Niveau, von spartanisch bis luxuriös. Beim Essen lohnt es sich, die lokal anstelle der touristisch orientierten Anbieter aufzusuchen. Die Preisunterschiede dabei sind zum Teil immens, weil für Touristen oftmals einfach die Landeswährung 1:1 in Euro umgerechnet wird. Eine Empfehlung für eine preiswerte einfache Pilgerunterkunft mit Frühstück ist die Pension Barbaric, nur wenige hundert Meter vom Zentrum entfernt. Und im Garden’s gleich nebenan kann man zu fairen Preisen sehr gut landestypisch essen und freies Hi–Speed–WLAN nutzen.

Ein starkes Duo: Das Garden‘s Restaurant und die Pension Barbaric