Nachdem ich bei meinem ersten Stop in Visoko die Sonnenpyramide und das Tunnelsystem erkundet hatte, stand nun auf dem Rückweg die Mondpyramide und der Tumulus von Vratnica auf meinem Plan. Letzterer bildet ein paar Kilometer ausserhalb soetwas wie ein Tor zum Tal der Pyramiden. 30m erhebt er sich in die Höhe und ungefähr genauso tief sind seine unterirdischen Teile gelegen. Näheres ist derzeit noch nicht über diesen mysteriösen Hügel erforscht.
Auf den Gipfel der Mondpyramide zu gelangen war dann eine ziemliche Herausforderung. Zuerst bin ich lange Zeit durch die Schluchten um die Mondpyramide geirrt, um irgendwo den offiziellen Aufstieg zu finden. Da sich um die Pyramide jedoch noch nicht geräumte Minenfelder befinden, war ich entsprechend zurückhaltend, einfach querfeldein und nach Sicht hinaufzusteigen. Irgendwann entdeckte ich dann einen kleinen Pfad mit Fußspuren, welcher sich vertrauenswürdig anfühlte. Und nachdem der Aufstieg zur Sonnenpyramide dezent mit Plastikbändern in Bäumen markiert war, verstand ich nach einer Weile, dass man hier den Weg durch angekohlte Sträucher und Bäume markiert hatte. Und zwischendrin waren immer wieder in beeindruckender Weise freigespülte Teile der Pyramidenwände sichtbar.
Schliesslich bin ich wohlbehalten auf dem Gipfel angekommen, war aber ersteinmal etwas verwundert über das, was sich mir dort zeigte. Auf einer Wiese standen mehrere Zelte, welche man für ein paar Euro zum Übernachten mieten konnte. Zudem gab es einen Holzofengrill und ein Klangkünstler hatte sich dort eingefunden und untermalte die Atmospähre mit heilsamen Obertönen. Im Gegensatz zur Sonnenpyramide, auf welcher sich für mich die Kraft eher nach oben orientiert anfühlte, ist hier auf der Mondpyramide eine stark erdende und die unteren Chakren durchflutende Kraft wahrnehmbar. Und so verweile ich im Schein der untergehenden Abendsonne noch eine ganze Weile meditativ an diesem friedvollen Ort und fühle, wie sich in meiner Tiefe irgendwie alles wieder neu ordnet.