Eine wahre Besonderheit in Chiang Rai ist der, etwas ausserhalb der Stadt gelegene, Weisse Tempel. Für seinen Bau zeichnet sich erneut der Lokalkünstler Chalermchai Konsitpipat verantwortlich. Obwohl die Anlage auf den ersten Blick einem traditionellen Tempelkomplex ähnelt, wurde sie doch erst vor knapp 20 Jahren begonnen zu bauen und versteht er sich mehr als ein stetig wachsendes modernes Kunstwerk. Von der künstlerischen Philosophie her ist ein solches Bauwerk vielleicht am ehesten mit modern arrangierten Kompositionen klassischer Musik zu vergleichen, wobei historische Grundstrukturen in unsere heutige Epoche übernommen und zeitgenössisch adaptiert ausgeschmückt werden.

The White Temple a bit outside of Chiang Rai is a real specialty built by the local artist Chalermchai Konsitpipat too. Although it looks like a traditional temple at first glance, construction started only 20 years ago. So it’s more like a steadily growing modern work of art. From an art philosophy point of view it could be compared with modern arranged compositions of classical music and it transits historical basic structures into current time and adapts it contemporary embellished.

Erst 20% der geplanten Anlage sind bisher fertig gestellt / Only 20% of the planned temple complex are already done yet

Mit provokativ erscheinender Attitüde setzt Konsitpipat ausschliesslich auf die, in der thailändischen Kultur der Trauer entsprechenden, Farbe weiss und wandelt deren traditionelle Bedeutung und in ein eigenes Verständnis von buddhistischer Reinheit. Phantasievoll kreierte Metaphern wie die Tempelbrücke als Symbol für den Übergang aus der menschlichen Welt in das Reich Buddhas oder riesige Fangzähne, die für die Herausforderungen des Lebens stehen, lassen mich die Tempelanlage in einer immens bildhaften, fast schon tagtraumartigen Weise durchschreiten.

With a provocative attitude Konsitpipat uses the color white, which means mourning in the thai culture, only and converts it’s traditional meaning into an own understanding of buddhistic purity. I’m walking through the temple complex like in a visually stunning daydream because of so much imaginatively created metaphors, like the temple bridge as a symbol for crossing the human world into the kingdom of Buddha or some giant fang teeth which stand for the challenges of life.

Moderne Kunst und Buddhismus vereint / Modern art and buddhism united

Wenn die Sonne auf den Weissen Tempel scheint, glitzert und blinkt es überall und für meine Augen fühlt es sich etwas so an, als wäre ich an einem sonnigen Wintertag mitten im Schnee. Wenn ich mir das Winterwetter in Deutschland aktuell anschaue, wäre das keine so abwägige Vorstellung, denn der Temperaturunterschied zur Region hier lag in den letzten Tagen bei fast 50 Grad. Alle Teile der Anlage sind mit viel Liebe zum Detail erschaffen und selbst die Besuchertoiletten wirken derart kunstvoll gestaltet, dass man den Eindruck hat sie würden mit zum Tempel gehören und so sind auch sie für viele erstaunte Gäste ein beliebtes Fotomotiv.

The White Temple twinkles and flashes while the sun shining on and for my eyes it feels like a sunny winter day in the snow. That’s not a bad idea if I take a look at the winter weather this time in Germany, because the difference of temperature was about 50 degrees compared to here in the last days. All parts of the temple area are made with an attention to detail and even the toilets are looking artistically designed. They look like a regulary part of the temple and are a very popular picture for many amazed visitors too.

Gross gedachte Kreativität mit Liebe zum Detail / Creativity thought big with attention to detail

Tipp: Den Weissen Tempel am besten früh am Morgen oder später am Nachmittag anschauen, sonst kann es durch die grossen Besucherzahlen schwierig sein, sich tiefer auf die verschiedenen Ebenen der Wahrnehmung dieses Kunstwerkes einzulassen.

Tip: Visit the White Temple early in the morning or later in the afternoon. At this times it is easier to go deeper into the different perception layers of this work of art, because there are less visitors.

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