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Kampot Province – Wo der Pfeffer wächst / Where the pepper grows

Nach einem Zwischenstop in der Hauptstadt Phnom Penh reise ich in den Süden des Landes, in die Provinz Kampot. Bekannt ist die Region vor allem durch ihren hochqualitativen Pfeffer, welcher sich in Gourmetküchen weltweit einer grossen Beliebtheit erfreut. Ich bin also nun buchstäblich dort gelandet, „wo der Peffer wächst“. In Europa ist diese Redewendung mit der Intention verbunden, jemanden weitweg zu wünschen und nicht mehr sehen zu wollen. Ich nehme dies zum Anlass, einige meiner ehemaligen Kontakte mit Abstand und verändertem Blick neu zu betrachten: Mit wem bin ich nicht im Frieden auseinander gegangen und was hat mich damals verletzt?

After a stopover in the capital city Phnom Penh I’m travelling to the south of Cambodia, to the province of Kampot. This region is especially famous for its high quality pepper which is popular in gourmet cuisines all over the world. I literally arrived „where the pepper grows“ and in Europe this phrase means an intention to wish someone going far away without meeting again. I’m taking this as a reason for looking at some of my former relations more distanced and with a different point of view: With whom I cut down peaceless and what were the reasons for feeling hurted in those past days?

Pfeffersträucher auf der La Plantation Farm / Pepper shrubs at the La Plantation farm

Nahe Kampot befindet sich der Bokor Berg, ein geschichtsträchtiges Areal mit faszinierender Atmosphäre. Auf 1000m Höhe herrscht die Natur hier in der aktuellen Jahreszeit überwiegend mit windgepeitschtem Regen und dichtem Nebel. Doch hin und wieder klart der Himmel etwas auf und ein paar Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch die dunkle Wolkendecke und erleuchten die Natur in ihrer vollkommenen Schönheit. Und mittendrin verströmen die Zeugnisse menschlichen Wirkens ihre morbide anmutende Kraft: Verlassene Gebäude aus französischer Kolonialzeit und korrupt neu erbaute Hotels und Casinos kreieren einen Cocktail aus drückender Melancholie und demonstrativer Macht. Selten habe ich das universell vereinende Prinzip von Licht und Schatten so dicht beieinander und nahezu ungefiltert erlebt.

Close to Kampot there is located the Bokor mountain, a historical area with a fascinating atmosphere. At 1000 meters height the nature is dominating mostly with strong rain, wind and dense fog in this season. But now and then some rays of sunshine blazing their trail through the dark cloud layers and enlighting the nature in its perfect beauty. And between the testimonials of human works are spreading their morbid feeling energy: Abandoned buildings of the french colonial time and new constructed corruption related hotels and casinos are creating a mix of heavy melancholy and demonstrative might. Very seldom I’ve experienced the universal uniting principle of light and darkness so close and undistorted like here.

Verlassene katholische Kirche auf der Bokor Bergstation / Abandoned catholic church at the Bokor Hill Station

Meine letzten Tage in Kambodscha verbringe ich in dem kleinen Nachbarort Kep, allein und zurückgezogen. Ich denke über meine Zukunft nach, versuche Ordnung in das Chaos meiner Bedürfnisse und Wünsche zu bringen und meine Gefühle dazu klarer wahrzunehmen. Nach 8 Monaten, stetig unterwegs in verschiedenen Ländern, sehne ich mich nach einem Platz zum Ankommen, nach engerer menschlicher Verbindung und nach einem neuen Wirkungsfeld für meine Fähigkeiten und Ideen. Ich nutze mentale Techniken aus meinem Coaching, um dafür innerliche Bilder zu kreieren und emotional aufzuladen. Und ich entscheide mich, meine Geschwindigkeit zu verlangsamen und länger in meinem nächsten Reiseland Vietnam zu verweilen.

I’m spending my last days in Cambodia in the small neighboring village Kep, alone and secluded. I’m thinking about my future, trying to arrange my needs and wishes and get a more clear perception of it. After 8 months continual travelling I’m yearning for a place to settle down, for closer relations and for an environment for bringing in my skills and ideas. I’m using my known mental coachings techniques for myself to create some inner and emotional loaded pictures for this. And parallel I’m deciding to stay longer in my next destination country Vietnam.

Fischer auf dem Teuk Chhou Fluss / Fishermen at the Teuk Chhou river

Siem Reap – Erkenntnisse in den monumentalen Tempeln von Angkor / Findings at the monumental temples of Angkor

In Siem Reap angekommen löst sich mein innerlicher Knoten unerwartet und plötzlich. Ich habe mich entschieden, einen Tag zu fasten und bereits am Abend erlebe ich einen sprudelnden Fluss von Kreativität und Erkenntnissen, in dem sich viele Puzzleteile zusammen fügen. Der historische Ort verströmt eine starke Kraft, für die ich durch meine Nahrungsabstinenz nocheinmal offener bin. Und vielleicht wirken auch die Frequenzen der unmittelbar bevorstehenden Mondfinsternis unterstützend, deren Zyklus in Südostasien genau am heutigen Nachmittag startet.

Es ist wie ein Angeschlossensein an einen zusätzlichen Strom. Allerdings auch verunsichernd, da ich nicht so recht weiss woher genau die Informationsflut aus mir heraus eigentlich kommt und ich fühle mich, als wenn ich nur ein Instrument zum Niederschreiben bin. Kommen diese Informationen aus meinem Kopf oder aus meinem höheren Selbst? Und werden sie sich durch meine Niederschrift in praktisch lebbaren Erkenntnissen manifestieren?

After arriving in Siem Reap my inner blockade is going away suddenly and unexpected. I decided to fast for one day already in the evening I’m experiencing a sparkling flow of creativity and findings merging a lot of my inner puzzle parts. This historical place is spreading a strong energy and I’m more opened because of my fasting. And maybe the frequencies of the lunar eclipse, starting in Southeastasia immediately at this evening, are supporting me additionally too.

It’s like a connection to an additional stream. But I’m also feeling unsettled, because I’m don’t knowing where this flood of information exactly comes from. And partly I’m feeling like acting as a tool for writing down only. Are these information coming from my brain or from my true self? And will they start to manifest into practical liveable insights after my transcription?

Die lächelnden Gesichter des Bodhisattva Avalokiteshra im Bayon Tempel / The smiling faces of Bodhisattva Avalokiteshra at the Bayon temple

Über mein Hostel schliesse ich mich einer Gruppe an, um Angkor zu erkunden. Doch ich bemerke zeitnah, dass ich hier meinen ganz persönlichen Freiraum benötige und gehe schnell meine eigenen Wege. Die vielfältigen Tempel von Angkor strahlen ganz unterschiedlich faszinierende Kräfte auf mich aus: Von mild lächelnden Gesichtern (Bayon) über abenteuerliche Tombraider Filmkulissen (Ta Phrom) bis hin zu epischer Entstehungsdramatik (Angkor Wat) durchwandere ich eine Welt, die lange Zeit menschlich vergessen und vom kambodschanischen Dschungel eingenommen war.

Dabei sehe ich vor meinem inneren Auge auch erstmals ganz klar die bereits begonnende Veränderung im Stil meiner Reiseblogartikel als den für mich passenden Weg. Von der anfangs fokussierten äusseren Reise wandelt sich mein Blick nun schrittweise hin auf meine innere Reise vor äusserer Bühne. Zuerst traute ich mich das nicht und nur der Titel meines Blogs liess auf mehr Potenzial zu persönlichem Tiefgang schliessen als in ’normalen‘ Reiseberichten. Erst nachdem mich das Schreiben immer mehr anstrengte und häufiger auch meine Motivation dazu zu wünschen übrig liess, wagte ich kleine Schritte und erlebte subtil im bildlichen Sinne das christliche Prinzip des Leidens, um aufzuwachen und zu wachsen.

Hier in Angkor kann ich diesen Weg nun zum ersten Mal auch in meiner inneren Gefühlswelt wahrnehmen und freue ich mich über die Veränderung in Graustufen. Ich brauchte hierbei eine Weile um meine, sicherlich in anderen Lebensbereichen weiterhin präsente, begrenzende Schwarz-Weiss-Sicht aufzuweichen. Doch genau genommen ging es auch gar nicht anders, denn ich wollte mich perspektivisch halt nicht mehr durch einen zeitlich überholten Stil quälen, denn damit hätte ich höchst wahrscheinlich irgendwann mit dem Schreiben aufgehört.

Here I’m able to see the new textual stylistic changes of my travel blog articles as a good way clearly with my inner eye for the first time. It’s converting gradually from a view oriented on the outside of my travelling first into a view focussing my inside travellings just in front of outside stages. At the beginning I didn’t had the courage for doing this and only the title of my blog was indicating the potential for more personal depth compared to travel reports in the ’normal‘ way. Foremost after my former writings were starting to get exhausting and I was falling into a lack of motivation sometimes, I was daring step by step a slow transition. Spoken with christian philosophical terms, this process was endowing me with a metaphorical picture of the meaning of growing after suffering first subtly.

I’m joining a group from my hostel to explore Angkor. But I’m realizing soon that I’m needing my personal space while doing this and starting to go my own ways. The versatile temples of Angkor are surrounded by some individual vibrations: I’m walking through mildly smiling faces (Bayon), adventurous Tombraider film backdrops (Ta Phrom) and epically dramas of formation histories (Angkor Wat). It’s a fascinating world which was forgotten by mankind and ruled by the cambodian jungle for a long time.

At Angkor I’m getting my inner feelings about this way for the first time and I’m excited about the changes in grayscales. I was needing some time for macerating my, in other topics of my life still present naturally, changes delaying view of black and white. But to be honest I had not really an other choice, because perspectively I didn’t wanted to struggle anymore while adhering into an out dated style and venturing to give up writing eventualy.

Die Ruinen des Dschungeltempels Ta Phrom / The ruins of the jungle temple Ta Phrom

Ich denke, dies ist mein erstes, für mich bewusst im Moment erlebbares Seelenheilungserlebnis. Sicherlich hatte ich auch bereits zuvor welche, doch konnte ich sie nicht fühlen oder bekam sie jeweils erst im Nachhinein von treuen Lesern gespiegelt. Und ohne das Fühlen war es mir nicht möglich, sie anzunehmen und für mich zu wertschätzen. 

Um in meiner persönlichen Entwicklung voranzukommen ist für mich im Aussen eine aktiv motivierende Energie (Yang) ausbalanciert mit einem Gefühl von Sicherheit und Frieden (Yin) unterstützend. An den meisten Orten meiner bisherigen Reise fand ich jedoch entweder das Eine oder das Andere, was vielleicht den Zustand unserer Welt im Allgemeinen widerspiegelt. Einseitige Yin-Energien bringen zwar viel Entspannung, aber perspektivisch eben auch Stillstand und unausgeglichene Yang-Energien erzeugen Druck und verhindern ein Manifestieren von Erkenntnissen.

Als sensitiv wahrnehmender und vieles von Aussen aufnehmender Mensch scheint es für mich umso wichtiger, mir eigene innere Wege der Balance zu erarbeiten. Das Niederschreiben und sinnhafte Teilen von Erkenntnissen könnte dabei eine für mich passende Variante sein.

I think this is my first soul healing experience beeing aware in the moment of here and now. Of course I had some others before, but I couldn’t feel it inside myself and just got an idea after some mirrorings by the readers. So, without the feeling I was not able to accept and appreciate it.

Outside, a motivating energy (yang) balanced with a secure and peaceful energy (yin) is supporting my personal growing. At the most locations of my travelling I found either the one or the other what is maybe showing the current state of our whole world. Unbalanced yin energies are giving a lot of relaxation, but stagnation in perspective and unbalanced yang energies are creating pressure and preventing the manifestation of findings.

As someone with a sensitive perception absorbing a lot of vibrations from outside, it seems to be especially important for me, to develop my own inner ways for balancing. And I think transcription and mindful sharings of my findings could be two powerful opportunities for me.

Die weltberühmte Tempelanlage von Angkor Wat / The world famous temple complex of Angkor Wat

Battambang – Mein erster Halt in Kambodscha / My first stop in Cambodia

Immer wenn ich in ein mir noch unbekanntes Land reise, ist das ersteinmal eine Herausforderung für meine Seele. Neue Menschen und Mentalitäten, andere Gegebenheiten und Umgebungen. Somit bekommt ‚erster Halt‘ in Bezug auf Battambang eine doppelte Bedeutung für mich, nämlich als erster haltgebender Ort auf meiner Reise durch Kambodscha.

Die zweitgrösste Stadt des Landes ist touristisch noch wenig erschlossen und umgibt sich mit einem recht ursprünglichen kambodschanischen Flair. Lebendig und für städtische Verhältnisse ziemlich entspannt verschafft sie mir im Aussen einen sanften Einstieg in die für mich neue Reisewelt Kambodschas.

Everytime I’m travelling to an unknown country it’s a challenge for my soul first. New people and mentalities, different circumstances and environments. So ‚first stop‘ in Battambang has a double meaning for me – first station and first security giving place in Cambodia.

The second biggest city of the country is touristically not so much developed yet and has still an original cambodian flair. Vibrant and relaxing for an urban setting it helps me to find a smooth entrance into my new travel world of Cambodia.

Der Sam Dech Sar Kheng Garten in Battambang / The Sam Dech Sar Kheng garden in Battambang

Bereits an der Grenze bekam ich eine Besonderheit des kolonial und diktatorisch schwer gezeichneten Landes zu spüren, als mir mein Touristenvisum irgendwo im Niemannsland überteuert aufgezwungen wird und ich aufgrund von Falschinformationen zum Geldtausch zu unfairen Konditionen gedrängt werde.

Im globalen Sprachgebrauch als Korruption bezeichnet zeigt sie sich mir bei genauerem Hinsehen als omnipräsentes Phänomen einer aus der Not heraus entstandenen gesellschaftlichen Lebensführung. Professionell durchorganisiert und mit grossem theatralen Geschick umgesetzt hat man zunächst einmal den Eindruck, dass alles gut und fair zugeht. Die Menschen scheinen überzeugt davon, Richtiges zu tun und ihr versiertes Spiel mit den Emotionen von Fremden entfaltet eine Kraft, welche es mir zunächst schwer macht, die wahren Strukturen hinter den Masken und Kulissen zu erkennen.

Doch im Gegenzug zeigen sich in diesen zweifelhaft eingesetzten Fähigkeiten auch ein hohes Mass an kreativer Energie, schauspielerische Gaben und jede Menge Improvisationstalent. Und dies spiegelt sich beispielsweise auch in der Bambusbahn wieder. Vor vielen Jahren hatte ich eine Dokumentation über diese inoffiziellen, mangels legaler Alternativen erschaffenen Transportmöglichkeiten gesehen und nie gedacht, dass ich damit heute einmal selbst durch die Reisfelder Kambodschas fahren würde.

Already at the border I’m getting faced with a speciality of this colonial and dictatorial badly affected country as I was forced to buy an overpriced entry visa isolated in the no man’s land and pushed to change money in unfair exchange rates because of getting purposeful misinformation.

Normally it’s called corruption, but in a detailed view it looks like an omnipresent social phenomenon acted from necessity. First it seems that everything goes right and good natured, because it’s professionally organized and implemented with a lot of theatrical abilities. The people seem to be convinced doing the right and their versed play with the emotions of strangers has an enormous power which makes it difficult to find the truth behind the masks first.

But in return this dubios used skills have a lot of creative energies, acting capacities and talents of improvising. And this you can also find while looking at the bamboo train for example. A couple of years ago a watched a documentary about this inofficial transportation born as a result of the absence of legal alternatives and I never expected that I will going by this train along the ricefields of Cambodia now.

Auf der letzten Strecke der legendären Bambusbahn / At the last route of the legendary bamboo train

Merkwürdiger Weise geht der sanfte Einstieg im Aussen für mich allerdings mit einem, mir kognitiv nicht verständlichen, angespanntem Inneren einher. Ein Gefühl von Stau und enormem Druck baut sich in mir auf und ich suche verzweifelt nach einem Ventil zum Entladen. Mir vertrautes Vorgehen, wie Meditation oder Verdrängen durch Ablenkung, funktionieren diesmal nicht und so erlebe ich mich in der Fremde umherirrend und suchend, ohne wirklich zu wissen wohin und wonach. Meine Seele schmerzt und ich weiss nicht warum.

Etwas Ausgleich bietet mir dann aber ein Ausflug zum Phnom Sampeou Berg, welcher sich mit einem friedlichen Tempel ausserhalb der Stadt erhebt. Und wieder ist es die körperliche Bewegung und das Umgeben mit natürlichen Schwingungen während des Aufstiegs, welche mir ein, wenn auch diesmal nur leichtes, Ausbalancieren meiner inneren Kräfte ermöglichen.

Strangely enough my smooth entrance in the outer world is coming around with a cognitive not explainable internal tension. A feeling of blockage and strong pressure is growing inside me and I’m looking for a drain desperately. My known procedures, like meditation or expulsion while changing of the subject, are not working this time and so I’m wandering around seeking in a foreign world without any ideas whereabout and after what. My soul is hurting and I’m bot knowing why.

My trip to the peaceful temple at the top of the Phnom Sampeou mountain outside the city is giving me a light relief. And it’s the bodywork and the surrounding of natural vibrations again, which is balancing out my energies for a short time.

Pagode auf dem Phnom Sampeou Berg / Pagoda at the Phnom Sampeou mountain