Ungefähr 1h Bootsfahrt von Koh Lanta Yai entfernt liegt eine weitere interessante kleine Insel, welche aus zwei Teilen mit jeweils eigenem Namen besteht. Der nördliche Teil Koh Pu wurde uns als rauh und ursprünglich geblieben empfohlen und wurde zu unserer ersten Station auf einer vergessenen wirkenden Insel. Schon die Ankunft war ein besonderes Erlebnis, da die Fähre nach Krabi mitten auf dem Meer stoppt und das an Land fahren dann mit kleinen Longtail Booten abgeschlossen wird. Und da die die Longtail Boote vor dem Anlanden noch auf Fahrgäste der Fähre aus der Gegenrichtung warten, verbringen wir ersteinmal noch über 1 Stunde mit einem einheimischen Bootsmann wartend auf dem offenen Meer.
Die Menschen hier sind von einem ganz eigenen Schlag, eine sympathische Mischung aus Seagypsies und Aussteigern. Strom gibt es auf Koh Pu nur zeitweise, erzeugt mit alten Dieselgeneratoren und eine nur zum Teil befestigte Strasse verbindet Koh Pu mit dem südlichen Inselteil Koh Jum. Die Einheimischen sind stolz auf die verbliebene Ursprünglichkeit hier und erzählen, dass durch die Insel eine natürlich manifestierte Grenze zum bereits zivilisierteren Südteil verläuft. Bei einer Wanderung durch den noch unberührten Dschungel ist dieser Übergang für mich ebenfalls klar wahrnehmbar. Bis zu einer Art unsichtbarem Tor sind ein paar neugierige Affen meine einzigen Begleiter und eine gewisse Magie umhüllt meinen Weg, welcher sich zwischen Meer und Berg manchmal lediglich erahnen lässt. Danach wird die Kraft der Natur langsam schwächer, erste Ressorts säumen den Strand und ein subtiles Gefühl von Weltlichkeit strömt mir schleichend stärker werdend entgegen. Auf dem Rückweg ergiesst sich plötzlich ein Regenschauer derart stark, dass der lehmige Pfad binnen kürzester Zeit einer Schlitterpartie gleich kommt und meinen Heimweg zu einer zeitlosen Gehmeditation in sehr kleinen und achtsamen Schritten werden lässt.
Die meisten Hütten Koh Pus sind aus angeschwemmten Strandgut kreativ zusammengezimmert und versprühen dadurch einen ganz eigenen Charme. Man kann in individuellen Baumhäusern nächtigen und in Reggae Bars Pina Colada Cocktails in ihrer natürlichsten Kreation bis in die frühen Morgenstunden geniessen. Zeit erscheint mir hier realtiv und der Alltag auf Koh Pu mutet ungewohnt entspannt und entschleunigt an, so dass sich mir Raum für ein Rückbesinnen auf ursprüngliche Werte und innere Neuausrichtung erschliesst.
Impulsanregung: Welches sind Deine Werte, die für Dich im Leben unabdingbar sind?