Vietnam ruft – Die Insel Phu Quoc / Vietnam is calling – The island of Phu Quoc

Eigentlich wollte ich auf Vietnam’s grösster Insel lediglich meine Reise durch das Land beginnen, mich von der kambodschanischen Regenzeit erholen und nur für ein paar Tage bleiben. Doch innerhalb kürzester Zeit kam alles ganz anders: Nachdem sich die wenigen Workaway-Möglichkeiten für mich nicht passend erwiesen, kommuniziere ich meine Gedanken in den lokalen sozialen Netzwerken. Kurz darauf treffe ich einen bereits mehrere Jahre erfolgreich auf der Insel agierenden deutsch-vietnamesischen Geschäftsmann, der mit seinen Ideen zu einem Wohltätigkeitsprojekt für auf der Strasse lebende Kinder genau auf die Fähigkeiten gewartet zu haben scheint, welche ich durch meine Erfahrungen in der sozialen Arbeit mitbringe. Derzeit sind unsere Vorbereitungen für das Projekt bereits in vollem Gange und von meinem Gefühl her kann sich daraus eine sehr interessante längerfristige Zusammenarbeit entwickeln.

Actually I just wanted to start my travelling around Vietnam at it’s biggest island and stay after the cambodian rainy season for some days only. But things became different in a very short time: Because the Workaway opportunities here were not matching with my expectations, I decided to share my ideas in the local social networks. Shortly later I met a german-vietnamese businessman who is sucessfully acting for several years on the island. It seems that he was waiting exacly for my social working skills and experiences for realizing his ideas of a charity project for kids living on the streets of Phu Quoc. So at this time our preparations for this project are already runnig in full progress and in my feelings it could become a very interesting longer term cooperation.

Duong Dong – Das städtische Zentrum der Insel / Duong Dong – The urban centre of the island

Phu Quoc wächst wirtschaftlich und gesellschaftlich rasant und erscheint mir wie ein vervielfacht katalytisches Micro-Abbild eines Landes in Aufbruchstimmung. Es gibt hier zwar keine besonderen historischen Attraktionen, wie ich sie an vielen anderen Orten meiner bisherigen Südostasienreise gesehen habe, doch umhüllt ein ganz eigener Charme die Insel. Dieser offenbart sich mir allerdings erst nach einiger Zeit des Verweilens, eher dezent und in recht kleinen Schritten. Genau kann ich es immer noch nicht beschreiben, doch es scheint die Kombination aus aktiv gestaltenden menschlichen Energien und entspanntem vietnamesischem Lebensstil, eingebettet in die natürlichen Kräften der Berge und des Meeres zu sein, welche Phu Quoc auf mich anziehend und faszinierend wirken lässt. Und ich habe hier eine interessante Frau aus Sibirien kennen gelernt, die mein Erleben auch noch einmal besonders und in positiver Weise bestärkt.

Phu Quoc is growing very fast economically and socially and for me it feels like a multiplied catalytical micro image of a country in an optimistic mood. Here are no historical attractions like in other locations I’ve been visiting during my travel around Southeast Asia, but these island is spreading it’s own unique charm, revealing subtle and in small steps after some time of staying only. I still not able to describe it in details, but so far it seems to be the combination of active designing human energies and a easy going vietnamese way of life, embedded into the natural powers of the mountains and the sea, what makes Phu Quoc attracting and fascinating for me. And I met an interesting woman from Siberia here, who encourages my experiences in an extra positive way additionally.

Die Long Beach Küste am Ende der Regenzeit / The Long Beach coast at the end of the rainy season

Nachdem ich in Kambodscha innerlich viel mit meinen Wünschen und Sehnsüchten gearbeitet habe, liegen diese nun wie auf einem grossen Tisch ausgebreitet vor mir und warten auf meine Selektion, Priorisierung und Neuordnung. Durch das klare ätherische Feld der Insel werde ich aber auch ungeschönt mit meine Schattenanteilen aus Ängsten und überholten Denkmustern konfrontiert, welche ich auflösen möchte. Die Zeit wird zeigen, wielange ich auf Phu Quoc bleibe. Wenn alles so klappt, wie ich es mir momentan vorstelle, wird im nächsten Monat unser Projekt für Strassenkinder aktiv starten. Und parallel dazu könnte ich zudem noch etwas Eigenes zur Sicherung meines Lebensunterhaltes entwickeln. Aber bis dahin sind noch ein paar Wochen Zeit und in denen werde ich gemeinsam mit meinem Bruder das vietnamesische Festland erkunden.

My wishes and yearnings are widespread like a lot of cards on a table and waiting for my selection, prioritization and reorganization. But because of the clear ethereal vibrations around the island, I’m also confronted in an unembellished way with all my inner shadow aspects of fears and obsolete thinking patterns which I like to close. Time will tell, how long I’ll stay at Phu Quoc. If everything would be working like in my current imagination, we will regular start our charity project in the beginning of the next month. And parallel I could start to develop some own business ideas for saving my bread and butter in perspective. But there are still some weeks left until this date and I’ll go to travel around the mainland of Vietnam with my brother first.

Sonnenuntergang im dörflichen Cua Lap / Sunset in the village disctrict of Cua Lap

Kampot Province – Wo der Pfeffer wächst / Where the pepper grows

Nach einem Zwischenstop in der Hauptstadt Phnom Penh reise ich in den Süden des Landes, in die Provinz Kampot. Bekannt ist die Region vor allem durch ihren hochqualitativen Pfeffer, welcher sich in Gourmetküchen weltweit einer grossen Beliebtheit erfreut. Ich bin also nun buchstäblich dort gelandet, „wo der Peffer wächst“. In Europa ist diese Redewendung mit der Intention verbunden, jemanden weitweg zu wünschen und nicht mehr sehen zu wollen. Ich nehme dies zum Anlass, einige meiner ehemaligen Kontakte mit Abstand und verändertem Blick neu zu betrachten: Mit wem bin ich nicht im Frieden auseinander gegangen und was hat mich damals verletzt?

After a stopover in the capital city Phnom Penh I’m travelling to the south of Cambodia, to the province of Kampot. This region is especially famous for its high quality pepper which is popular in gourmet cuisines all over the world. I literally arrived „where the pepper grows“ and in Europe this phrase means an intention to wish someone going far away without meeting again. I’m taking this as a reason for looking at some of my former relations more distanced and with a different point of view: With whom I cut down peaceless and what were the reasons for feeling hurted in those past days?

Pfeffersträucher auf der La Plantation Farm / Pepper shrubs at the La Plantation farm

Nahe Kampot befindet sich der Bokor Berg, ein geschichtsträchtiges Areal mit faszinierender Atmosphäre. Auf 1000m Höhe herrscht die Natur hier in der aktuellen Jahreszeit überwiegend mit windgepeitschtem Regen und dichtem Nebel. Doch hin und wieder klart der Himmel etwas auf und ein paar Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch die dunkle Wolkendecke und erleuchten die Natur in ihrer vollkommenen Schönheit. Und mittendrin verströmen die Zeugnisse menschlichen Wirkens ihre morbide anmutende Kraft: Verlassene Gebäude aus französischer Kolonialzeit und korrupt neu erbaute Hotels und Casinos kreieren einen Cocktail aus drückender Melancholie und demonstrativer Macht. Selten habe ich das universell vereinende Prinzip von Licht und Schatten so dicht beieinander und nahezu ungefiltert erlebt.

Close to Kampot there is located the Bokor mountain, a historical area with a fascinating atmosphere. At 1000 meters height the nature is dominating mostly with strong rain, wind and dense fog in this season. But now and then some rays of sunshine blazing their trail through the dark cloud layers and enlighting the nature in its perfect beauty. And between the testimonials of human works are spreading their morbid feeling energy: Abandoned buildings of the french colonial time and new constructed corruption related hotels and casinos are creating a mix of heavy melancholy and demonstrative might. Very seldom I’ve experienced the universal uniting principle of light and darkness so close and undistorted like here.

Verlassene katholische Kirche auf der Bokor Bergstation / Abandoned catholic church at the Bokor Hill Station

Meine letzten Tage in Kambodscha verbringe ich in dem kleinen Nachbarort Kep, allein und zurückgezogen. Ich denke über meine Zukunft nach, versuche Ordnung in das Chaos meiner Bedürfnisse und Wünsche zu bringen und meine Gefühle dazu klarer wahrzunehmen. Nach 8 Monaten, stetig unterwegs in verschiedenen Ländern, sehne ich mich nach einem Platz zum Ankommen, nach engerer menschlicher Verbindung und nach einem neuen Wirkungsfeld für meine Fähigkeiten und Ideen. Ich nutze mentale Techniken aus meinem Coaching, um dafür innerliche Bilder zu kreieren und emotional aufzuladen. Und ich entscheide mich, meine Geschwindigkeit zu verlangsamen und länger in meinem nächsten Reiseland Vietnam zu verweilen.

I’m spending my last days in Cambodia in the small neighboring village Kep, alone and secluded. I’m thinking about my future, trying to arrange my needs and wishes and get a more clear perception of it. After 8 months continual travelling I’m yearning for a place to settle down, for closer relations and for an environment for bringing in my skills and ideas. I’m using my known mental coachings techniques for myself to create some inner and emotional loaded pictures for this. And parallel I’m deciding to stay longer in my next destination country Vietnam.

Fischer auf dem Teuk Chhou Fluss / Fishermen at the Teuk Chhou river