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Mandalay – Das Kulturzentrum Myanmars / The cultural center of Myanmar

Am Abschluss meiner Reise durch Myanmar steht Mandalay, die Stadt mit dem so schön klingenden Namen. Mein urpsünglicher Plan war, mit dem Boot von Bagan hier her zu fahren. Doch in der Trockenzeit ist der Wasserstand im Fluss nicht mehr hoch genug, so dass ich wieder mal mit dem einheimischen Bus unterwegs bin. Ein Ostello Bello Hostel gibt es auch in Mandalay und so entscheide ich mich aufgrund meiner guten Erfahrungen auch hier für diese Unterkunft. Meine Zimmernachbarn aus Bagan treffe ich dort ebenfalls wieder und gemeinsam fahren wir zur etwas ausserhalb gelegenen U Bein Brücke, einer aus über 1000 Teakholzpfählen gebaute Landverbindung über den Taungthaman See. Am Wochenende sind jede Menge Burmesen am See unterwegs und entsprechend hoch ist der Andrang. Doch nach dem Sonnenuntergang wandelt sich das Bild und die Brücke wird von einer faszinierenden Dämmerungsstimmung eingehüllt. Das entschwindende Licht zaubert ein beeindruckendes Potpourri aus schnell wechselnden Farbspektren in den sich verdunkelnden Himmel und langsam senkt sich eine beruhigende Nachtatmosphäre über dem See herab.

Mandalay, the city with this beautiful sounding name, is the last station of my travelling around Myanmar. It was my plan to go by boat here, but it’s not enough water inside the river at the dry season, so I had to use the local bus again. There is another Ostello Bello hostel in Mandalay and because of my positive experiences, I decide to stay here too. I also met my room mates from Bagan here again and we’re going to visit the famous U Bein Bridge outside the city together. It’s a land connection across the Taungthaman Lake, built with more than 1000 piles made of teak wood. At first it feels like rush, because of so many burmese people visiting the lake at the weekend. But at sunset the picture changes and the bridge started to be cocooned in a fascinating mood of dusk. The vanishing light conjures an impressive potpourri of a fast changing range of colors into the darkening sky and a calming nightly atmosphere is going down slowly around the lake.

Die U Bein Brücke am Taungthaman See / The U Bein Bridge at the Taungthaman Lake

Gerade in der frühen Morgen- und Abendzeit entfaltet Mandalay einen besonderen Charme. Dazwischen ist es ohnehin zu heiss für etwaige Unternehmungen und jegliche Aktivität draussen wird schnell zu einer Strapaze. So warte ich erneut die spätere Tageszeit ab, um die vielen langen Treppen zum Mandalay Berg hinaufzusteigen. Von oben eröffnet sich ein grandioser Rundblick über die Stadt und wieder sind es die Farbspiele der Natur, welche mich in ihren Bann ziehen und mich den Ausklang des Tages wie die entspannte Beobachtung eines schönen Kunstwerkes geniessen lassen. Wie eine leuchtende Treppe in den Himmel wirkt der Weg am Berghang und mein Hinabgehen fühlt sich wie ein Wiedereintauchen aus höheren Bewusstseinsebenen in die irdische Realität an. Ein traditionell burmesisches Essen mit jeder Menge Beilagen und ein intensiver lebensphilosophischer Austausch mit meiner netten Begleiterin runden meinen letzten Abend in Mandalay ab und lassen mich dankbar in mein Bett sinken.

Escpecially in the early mornings and evenings, Mandalay evolves an unique charm. Between this times it’s to hot for discoverings around and any activity outside feels like a torment very fast. So I’m waiting for the evening to climb the many long stairs to the Mandalay Hill. From the top there is a magnificent view around the city and it’s the colorful play of nature again which captivates me and lets me enjoy the end of this day feeling like observating an awesome artwork in a relaxed way. The hillside way is shimmering like an illuminated stairway to heaven and my walk down feels like plunging from a higher level of consciousness into the terrestrial reality again. A traditional burmese dinner with a lot of side dishes and an intense talk with my nice female companion about the philosophy of life were closing my last evening in Mandalay and let me sink into my bed happily and grateful.

Abendstimmung an der Sutaungpyei Pagode auf dem Mandalay Berg / Evening atmosphere around the Sutaungpyei Pagoda at the Mandalay Hill

Das Flair Mandalays war auch Inspiration für verschiedenste Kunstschaffende aus aller Welt. Von Brecht bis Sinatra findet die Stadt in Musical- und Songtexten ihre Anerkennung und wird auch heute noch als das Kulturzentrum Myanmars bezeichnet. Es fällt mir schwer zu beschreiben, was genau für mich das Besondere an Mandalay ist. Es fühlt sich ganz anders an als Yangon, obwohl es von Aussen betrachtet und auch geschichtlich gesehen viele Parallelen zwischen beiden Orten gibt. Ich denke, es ist die künstlerisch-kulturelle Schwingung, welche Mandalay unsichtbar, aber subtil eben doch fühlbar, durchströmt und die in mir auf eine sympathische Resonanz trifft. Das Schreiben meines Reiseblogs geht mir hier jedenfalls recht leicht von der Hand. Dies könnte aber auch mit der Dachterrasse des Ostello Bellos zu tun haben. Denn ich konnte auf meiner Reise bereits mehrfach bemerken, dass ich in höher gelegenen Gefilden weitaus produktiver und auch kreativer bin.

The flair of Mandalay was an inspiration for different artists from all over the world too. From Brecht to Sinatra the city got their recognition in a lot of musical and song texts and it’s still referred as the cultural center of Myanmar. My special feelings about Mandalay are difficult to describe. It feels different than Yangon, although both locations are looking similar from an outside view and having some parallels in their history too. May be it’s the artistical and cultural vibration which goes around Mandalay invisible but subtle present, having a resonance with me. My travelblog writings are easy going here, but an influencing factor could be the roof top terrace of the Ostello Bello too. Because at my journey I still noticed several times that I’m more effecient and creative while staying in higher locations.

Schreiben meines Reiseblogs über den Dächern von Mandalay / Travelblogging above the roofs of Mandalay

Die sakrale Königsstadt Bagan / The sacred royal city Bagan

Nach der Abkühlung in den Bergen ist die Tempelstadt Bagan mein nächstes Reiseziel in Myanmar. 5 Stunden westwärtes geht es in die Steppe, wo die Sonne die Wärme mit 40 Grad förmlich vom Himmel zu pressen scheint. Auf einem riesigen Gelände von über 36 Quadratkilometern erstrecken sich hier über 2000 faszinierende Ruinen eines Herrschaftszentrums aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Für die Erkundung leihe ich mir hier einen elektrischen Motorroller aus, mit dem ich nahezu lautlos durch das ehrwürdige Areal gleiten kann. Von anderen Reisenden hatte ich zuvor bereits Tipps für einige interessante Tempel bekommen und in Maps.me markiert. Auf sandigen Pisten, ausgerüstet mit Wasservorrat und Sonnenhut, fahre ich erst allein und später dann zusammen mit meinen Zimmernachbarn aus dem Hostel durch das beeindruckende Gelände.

The ancient temple towm Bagan is my next travel destination after some cooling time in the mountains. I’m going 5 hours west into the veld, where the heat is pushed by the sun at intense temperatures of 40 degrees. There are around 2000 fascinating ruins of a former centre of power of the 11. – 13. century, distributed in a huge area of about 36 square kilometers. For my exploration I’m going to rent an electronic scooter for sliding nearly silent through these venerable areal. And I got good advices for some interesting temples from other travellers before and marked them at Maps.me. Equipped with water supply and a sun protection hat, I went around these impressive sandy tracked terrain by myself first and my hostel room mates joined me at the next day.

Das Eingangstor des Sulamani Tempels / The gateway to the Sulamani temple

Staubig und ausgedorrt ist die Landschaft hier und zusammen mit den leuchtenden Backsteinen der Tempelruinen empfinde ich meine visuelle Wahrnehmung wie durch einen bronzefarbenen Filter verzerrt. Nur das monotone Geräusch der Zikaden ist hier draussen zu hören und ich geniesse die dichte spirituelle Atmosphäre, welche aus uralten Zeiten hier noch ihre Präsenz verströmt. Über die Jahrhunderte erhaben, überdauern die Tempel menschlich erlebbare Zeiten und ihre Stupas und Pagoden erheben sich beeindruckend, fast schon selbstgefällig, aus dem heissen Steppensand. Zwar haben Erdbeben einen nicht unbeträchtlichen Teil der Bauwerke beschädigt, doch waren davon hauptsächlich die in der heutigen Zeit minderwertig restaurierten Teile betroffen, die alte Baukunst hingegen hielt den Naturgewalten würdevoll stand.

The landscape here is very dusty and dried up. My visual perception feels like biased by a bronze filter in interaction with the shining bricks of the ruins. Only the monotonous sound of the cicadas is hearable out here and I’m enjoying the dense spiritual atmosphere which is still present from the ancient times. Sublimed about centuries, the temples surviving human life times, while their stupas and pagodas are still raising up impressively and looking self satisfied at the rusty ground of the veld. Some of the temples got damaged by different earthquakes, but mainly the cheap restored parts were destroyed. The original parts made by an ancient art of building resisted the natural forces in a graceful way.

Der unvollendete Dhammayan Gyi Tempel / The uncompleted Dhammayan Gyi temple

Auf einer vom Hostel organisierten Gruppentour bekommen wir dann noch die historischen Fakten und eine Menge kultureller Hintergrundinformationen als kompaktes Wissen nachgeliefert. Zusammen mit weiteren sozial ausgerichteten Angeboten des, in meinem Verständnis bestens konzipierten, Ostello Bello Hostels vergehen meine fünf Tage in Bagan gefühlt rasend schnell. Ohnehin gefallen mir die meisten Begegnungen mit anderen Rucksackreisenden hier ausserordentlich gut, verbindet uns doch eine mehr oder weniger bewusste Haltung und eine ähnliche Ausrichtung beim Reisen. Meine Zeit in Myanmar neigt sich leider nun bereits dem Ende entgegen. Aber ich freue ich mich, jetzt endlich auch in die Welt von Orwell’s ‚Burmese days‘ Roman einzutauchen, welchen ich hier als eher inoffiziell wirkenden Nachdruck bei einem lokalen Buchverkäufer erwerben konnte.

We received many historcal facts and a lot of culural background information in addition as we joined a guided tour organized by our hostel at another day. My fife days in Bagan were running fast and I was able to join a lot of interesting social offerings at the well conceptualized Ostello Bello hostel. I like it to meet other backpackers on my journey, because we often feel interconnected in a conscious attitude and a similar mindset. My time in Myanamar is drawing to an end, but I’m excited to merge into the world of Orwell’s novel ‚Burmese days‘ now, which I got as an inofficial looking copy from a native book seller.

Viele namenlose Tempel laden zur abenteuerlichen Erkundung ein / A lot of nameless temples waiting for adventurous explorations

Die koloniale Bergstation Pyin Oo Lwin / The colonial hill station Pyin Oo Lwin

Nach erneuten 12 Stunden Busfahrt nordwärts erreiche ich Pyin Oo Lwin. Meine Fahrtzeit in Myanamar steht allerdings in keinem realen Verhältnis zur tatsächlichen Entfernung. Es sind nur knapp 300 Kilometer bis hier, doch zum einen sind die Strassen nicht gut ausgebaut und zum anderem fungieren die Busunternehmen auch als Speditionen und liefern unterwegs eine Vielzahl verschiedener Waren aus. Etwas ausserhalb der Stadt liegen die Anisakan Wasserfälle. Fast 2 Stunden dauert der steile Abstieg durch eine dicht bewachsene Schlucht und obwohl jetzt in der Trockenzeit eher wenig Wasser die Felsen hinab fliesst, erwartet mich ein grandioser Anblick in einer kraftvoll grünen Dschungelatmosphäre.

After once more 12 hours bus ride northwards I’m reaching Pyin Oo Lwin. But my running time isn’t proportional to the real distance. It’s just 300 kilometers so far, but the roads are not well developed and most of the bus operators are working as a transport company, delivering a lot of goods on the way, too. In Pyin Oo Lwin there are the nice Anisakan waterfalls a little bit out of town. The steep descent through a close covered canyon needs about 2 hours and a magnificent sight in a strong green jungle atmosphere is waiting for me, although there is not so much water flowing down the rocks at the dry season.

Kleine Pagode am Anisakan Wasserfall / Small pagoda at the Anisakan waterfall

In Pyin Oo Lwin selbst fühle ich mich erst einmal fremd und irgendwie einsam. Kein westliches Gesicht begegnet mir hier und die Verständigung in englischer Sprache gestaltet sich schwierig, ein absolutes Kontrastprogramm im Vergleich zum Inle See. Die Stadt zeigt sich mir in einem starken Gegensatz zwischen ärmlichen Hütten an staubigen Strassen und davon abgegrenzt gelegenen prachtvollen Villen im kolonialen Stil. Bereits in der britischen-indischen Besatzungszeit wurde Pyin Oo Lwin als Truppenbasis ausgebaut und beherbergt heute die politische Kaderschule der amtierenden Militärdiktatur des Landes, was für mich auch atmosphärisch deutlich spürbar ist. Ich erlebe zwei Welten, die wohl wegen ihrer grundlegenden Verschiedenheit nicht zueinander finden können. Und viele der einfachen hier lebenden Menschen wirken auf mich lethargisch und innerlich resigniert den Alltag ertragend. Passend zu diesem Umfeld wollte ich ‚Tage in Burma‘ von George Orwell lesen, doch das Buch sollte erst auf meiner nächsten Reisestation den Weg zu mir finden.

At first I’m feeling foreign and a lonely in Pyin Oo Lwin. There is no western face coming across and the communication in English is very difficult. It’s a huge contrast compared to thr Inle Lake. And the town shows oneself with a strong contradiction between poor huts at dusty roads and zoned grand colonial style villas. Pyin Oo Lwin was developed as a base for troops at the british indian colonial era already as well as the political specialist training of the acting military regime is located here and for me it’s atmospherical clearly noticeable. So I’m experiencing two worlds which seem not to be able coming together, because of their fundamental differentness. And a lot of the basic people living here appear lethargic and inwardly resigned bearing their daily life. In line with this setting I wanted to read ‚Burmease days‘ by George Orwell, but the book founds its way to my door just at a later date.

Britische Pferdekutsche im Stadtverkehr von Pyin Oo Lwin / British horse drawn carriage in urban transport of Pyin Oo Lwin

Aus der Kolonialzeit sind in Pyin Oo Lwin noch weitere Überreste erhalten geblieben – zum Beispiel ein Uhrenturm, der Botanische Garten und die antiquarisch anmutenden Pferdekutschentaxis. Und so entscheide ich mich für meinen eigenen kleinen Ausflug in die Geschichte und fahre mit der Pferdekutsche vom Purcell Tower zum Kandawgyi Garden. Hier wurden über 1000 einheimische Bäume, Bambusgewächse, Lilien und Orchideen zusammengetragen und in englischer Manier kategorisiert. Und obwohl das Forstministerium versucht, die Anlage für den ökologischen Tourismus zu vermarkten, scheinen die Einwohner Pyin Oo Lwins den Garten auf ihre Weise zu nutzen. Mit lauter Musik beschallt, strömen hier am Wochenende die Menschen zum Picknick her und ich wandle für sie als eine Art exotisches Fotosouvenier durch dieses Stück burmesische Kultur mit europäischen Wurzeln.

There are some other remains of the colonial time in Pyin Oo Lwin too – for instance a clock tower, the Botanical Garden and the antiquarian looking horse drawn carriages used as taxis in the urban transport. So I’m deciding to make a little trip back in history and going by one of these horse drawn carriages from the Pucell Tower to the Kandawgyi Garden. Over 1000 indigenous trees, bamboo plants, lilies and orchids were collected and categorized in the british style here. And although the Ministry of Foestry trys to market the garden as an ecological tourism area the local people seem to use it in their own way. Provided with loud music it’s a very popular picnic spot of the locals at the weekends. And I’m strolling around these part of the burmese culture like an exotic photo souvenir strenghtening the memories of the European roots from the past.

Sonnenuntergang auf dem Aussichtsturm im Botanischen Garten / Sunset at the viewing tower in the Botanical Garden

Rund um den Inle See / Around the Inle Lake

Am nächsten Tag mieten wir uns zu fünft ein einheimisches Boot samt Fahrer, um gemeinsam die Gegend um den Inle See zu erkunden. Bereits beim Trekking konnten wir uns etwas kennen lernen und es entwickelte sich eine angenehme Dynamik in der Gruppe. Und so gelingt es uns schnell, alle Bedürfnisse zu vereinen und eine guten Plan für den Tag abzustimmen. Wir starten in aller Frühe, um den Sonnenaufgang auf dem See zu erleben. Dabei dürfen wir sogleich einen Fischer in traditionellem Gewand bewundern, der im Farbspektrum des Zwielichtes choreographisch eindrucksvoll auf seinem Boot posiert. Langsam durchdringt die Sonne das dichte Wolkenkleid und die Überreste des nächtlichen Nebels steigen über den Bergen empor. Die kühle Seeluft lässt meine morgendliche Müdigkeit schnell schwinden und wie ein naturgegebener Rahmen begrenzen die mächtigen Berge um den See mein Bild der Wahrnehmung.

At the next day we are going to hire a boat with a local driver to discover the area around the lake in a group of fife. We still had some time to know each other at the trekking and we got a nice dynamic for this smaller group already. So we were able to unite all needs fast, to come to an agreement for a good plan of the day. We started very early in the morning to experience the sunrise at the lake and admired a fisherman in his traditional vesture at first. The sun started to permeate the densed clouds as he posed in the twilight range of colours at his boat choreographically impressive and the remains of nocturnal fog were rising up from the mountains. The cool air at the lake is blowing away my fatigue and like a natural made frame the mighty mountains are bounding the inner picture of my sense.

Traditioneller Fischer auf dem Inle See / Traditional fisherman at the Inle Lake

In dem kleinen Dorf Indein besuchen wir den Morgenmarkt und ich probiere hier die Gewürze, die ich während des Trekkings auf den Feldern gesehen hatte. Der Ingwer beispielsweise hat hier, im Vergleich zu den in Europa gängigen Sorten, eine weitaus intensivere, sich in der Tiefe entfaltende Schärfe und seine ätherischen Wirkstoffe können in beeindruckend kurzer Zeit blockierte Meridiane aktivieren. Am Rande des Dorfes befindet sich zudem ein sehr interessanter heiliger Ort, an welchem mehrere hundert Stupas waldähnlich um eine Pagode angeordnet sind. Respektvoll und auch etwas andächtig durchschreite ich die kunstvoll gestalteten, aus verschiedenen Jahrhunderten stammenden Bauwerke und geniesse die friedvolle Ruhe hier, bevor wir mit dem laut knatternden Boot wieder zurück auf den See fahren.

We are visiting the morning market at the small Indein village and I’m tasting the spices which I saw growing at the fields during our trekking here. The ginger for instance has a much more intense and deeper feeling spiciness, compared to the common varieties in Europe and it’s ethereal agents can activate blocked meridians in an really short time. There is an interesting holy place on the outskirts of the village too where a lot of stupas located around a pagoda like a wood. I’m moving around these artfully designed and in various centuries made monuments in respect and contemplation. And I love to enjoy the peaceful silence until we went back to the lake by our loudly clattering boat.

Stupa am Pagoda Berg des Dorfes Indein / Stupa at the pagoda hill in the Indein village

Insgesamt leben in Myanmnar über 130 verschiedene Völkergruppen und Stämme, die jeweils eine eigene Sprache oder Dialekt sprechen. Auf dem Weg kommen wir bei einem Stamm vorbei, dessen Frauen weltweit für ihre mit Schmuckringen lang gestreckte Hälse bekannt sind. Doch wie ich die Frauen der Kayan Lahwi hier erlebe stimmt mich nachdenklich. Eingesperrten Geschöpfen ähnlich scheinen sie die neugierigen Blicke der Touristen zu ertragen und wirken dabei traurig und bedrückt. Das ist kein Ort für mich, um länger zu verweilen und so freue ich mich, dass wir recht zügig zu einem Besuch der Zigarren-Manufaktur und in das Kloster Nga Phe Kyaung mit den benachbarten schwimmenden Gärten weiterfahren. Auf einer Mischung aus Schlick und Wurzeln gedeihen im Schilfgürtel des Sees Gurken, Tomaten und Auberginen. In dem inselartigen Kloster gehe ich am Ende unserer Tour in kurze Meditation und der während der Rückfahrt aufkommende Regenschauer erleichtert mir auf natürliche Weise, abschliessend wieder im irdischen Hier und Jetzt anzukommen.

There are living about 130 diffenrent ethic groups and tribes in Myanmar and they’re all speaking their own language or dialect. At our way around we’re stopping at a tribe which women are world famous for their long necks pushed by decorative metal rings. But it made me think about how I experienced the Kayan Lahwi women here. It seems as they have to tolerate the curious views of the tourists like trapped creatures and they look sad and depressed. That’s not a good place for me to stay longer and so I’m excited as we started to visit the manufacture of cigars and the Nga Phe Kyaung monastery with it’s adjoining floating gardens quickly. In this surrounding area growing cucumbers, tomatoes and eggplants at a mix of mud and roots only. At the end of our trip I shortly entered meditation inside the beautiful monestary and a rain shower supported me to come back into the present in a natural way.

Regenschauer beim Überqueren des Inle Sees / Rain shower while crossing the Inle Lake

Wanderung von Kalaw nach Nyaung Shwe / Trekking from Kalaw to Nyaung Shwe

Mit dem Nachtbus fahre ich 12 weitere Stunden in Richtung Norden, in den kleinen Bergort Kalaw. Hier in 1300m Höhe sind die Temperaturen zur Abwechslung einmal durchgehend angenehm und ein lauer Wind umweht mein Gesicht. Trotz der Trockenzeit blüht es rundherum und die Berge sind in ein beruhigt anmutendes Grün gehüllt. Ich geniesse es, hier etwas abzukühlen und seit langem einmal ohne Ventilator oder Klimaanlage angenehm zu schlafen. Von Kalaw aus starte ich in einer kleinen Gruppe eine dreitägige Wanderung zum Inle See. Der unsere Gruppe führende einheimische Begleiter Salai stammt aus dem Westen Myanmars und weiss sehr viel über die Kultur und Geschichte seines Landes. Insgesamt um die 60km Fussweg liegen vor uns und Salai kennt sich in den kaum besiedelten Bergen bestens aus. Wegweiser gibt es hier natürlich keine und Mobiltelefone funktionieren auch nur hin und wieder mal.

I’m going 12 more hours in direction north to visit the small town Kalaw in the mountains. The temperatures are very comfortable here at the height of 1300m and a mild wind breezes around my face. Nevertheless it’s dry season it’s blooming almost everywhere and the hills are covered in a relaxed seeming green. I’m enjoying to cool down a little bit and sleeping nice without a fan or air condition. From Kalaw i’m starting a three day trekking in a small group to the Inle Lake. The local guide Salai comes from the west of Myanmar and knows a lot about the culture and history of his country. There are about 60km of foodpaths in total to go for us and Salai is well versed in the sparsely populated mountain area.

Felder und Weite in einer surreal wirkenden Landschaft / Fields and wideness in a surreal looking landscape

Wir wandern kiefernbewachsene Berge hinauf und an steilen Hängen entlang. Mich erfreut der Anblick der terrassenförmig angelegten Felder, auf denen die Bauern vorwiegend Gewürze wie Ingwer, Knoblauch oder Chilli anbauen. Zwischendurch tauchen einige Hütten auf und bieten schattige Plätze zum Essen und Auffüllen unserer Wasservorräte. Unsere Nachtlager sind Gruppenräume in einheimischen ‚Homestays‘ und somit verbringe ich auch nahezu die gesamte Zeit in der Gruppe. Aber in den Weiten der Natur finde ich immer wieder Raum für mich, für eine kurze Meditation und zum bewussten Wahrnehmen meiner selbst. Und manchmal ist für mich die Selbstreflektion sogar einfacher, wenn ich dafür zeitnah Blickwinkel von ähnlich bewusst wahrnehmenden Menschen mit einbeziehen kann.

We’re hiking up to pine overgrown hills and along steep slopes. I’m enjoying the view of terraced fields where the farmers growing mostly spices like ginger, garlic or chilli. From time to time we are passing some shade providing huts for eating and refilling our water supplies. Our places for the nights are dorm rooms in local ‚homestays‘ and so I’m spending nearly the whole time in the group. But in the wideness of the nature I’m always getting back my own space fast, for a short meditation and some conscious awareness of myself. And sometimes it feels even easier for me to reflect upon myself while including other similar conscious perceiving persons points of view.

Bambusbrücke zur Flussüberquerung / River crossing at a bridge made of bamboo

Die zweite Nacht verbringen wir dann in einem Kloster, in welchem Kinder von älteren Mönchen angeleitet ihre ersten spirituellen und gruppensozialen Erfahrungen machen. Neben ihrer Aufgabe als Lehrende vertreten die Mönche hier auch eine moralische Instanz im Dorf, die sich kleinerer Vergehen und Streitigkeiten soziologisch annimmt. Ich bin von dieser Praxis überaus fasziniert, da sie pädagogisch wertvolle Herangehensweisen im Umgang mit menschlichen Schwächen aufzeigt. Der letzte Tag unserer Wanderung lässt mich dann einige intensivere Berghänge entlang eines wunderschönen Flusses sowie ein kühlendes Bad in einem kraftvoll tosenden Wasserfall erleben. Mit einer Fahrt im traditionellen Boot klingen die drei Wandertage für mich aus und ich freue mich wieder mal auf ein eigenes Zimmer in Nyaung Shwe.

We’re spending the second night in a monastery, where children gaining their first spiritual and group socialising experiences teached by the older monks. Additional to their function as a teacher the monks representing a morally authority, which handles some minor misdemeanors and conflicts in a sociological way, too. I’m very fascinated by this kind of practise, because it demonstrates an educational precious way of handling human failings. At the last day of our trekking I experienced some more intense mountain slopes along a beautiful river and a cooling bath in a powerful roaring waterfall. A ride by a traditional boat brings these three days to a close and I’m excited to get one room for myself in Nyaung Shwe now.

Kleine Mönche auf dem Weg zum Kloster / Novice monks at the way to the monastery

Yangon – Die ehemalige Hauptstadt / The former capital

Anfang Mai reise ich nach Myanmar. Mein erstes Ziel hier ist die 5 Millionen Metropole Yangon. Laut, chaotisch und mit drückenden Temperaturen um die 40 Grad presst sich die Energie hier regelrecht durch die überfüllten Strassen. Ich fühle mich wie in einem riesigen Kochtopf mit unüberschaubar vielen Zutaten, die aus ganz verschiedenen Epochen zusammengemixt vor sich hin brodeln. Den Hauptstadtstatus musste Yangon zwar vor einigen Jahren an Naypyidaw abtreten, doch im Alltag präsentiert es sich weiterhin als das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentrum Myanmars. Hier befindet sich auch das National Museum des Landes, in welchem man einen umfassenden Eindruck der vergangenen Zeiten bekommt. Auf fünf Stockwerken tauche ich für mehrere Stunden in die Geschichte eines vielfach geknechteten und lang unterdrückten Volkes mit einem vielleicht weltweit einzigartigen ethnischen Abbild ein.

In the beginning of may I’m starting to travel around Myanmar. My first destination is the metropolis of Yangon with a population of about 5 million people. Very noisy, chaotic and with permanent temperatures around 40 degrees the energy here feels like strongly pushed through the crowded streets. I feel like staying in a big pot filled with many unmanageable ingredients mixed up and seetheing. Some years ago Yangon lost the capital status to Naypyidaw, but it presents itself still as the economical and social center of Myanmar. So the national museum of the country, where you can get full impressions of the former times, is located here. At five floors I’m going deep into the history of unique ethnic kinds of people who were enslaved and repressed for a long time.

Historische Skulptur im National Museum von Yangon / Historical sculpture at the national museum of Yangon

Von allen gesellschaftlichen Veränderungen blieb die buddhistische Lebenshaltung Myanmars allerdings weitesgehend unberührt. Als landesweites Wahrzeichen für die, alle Gesellschaftsschichten durchziehende, spirituelle Zentrierung erstrahlt in Yangon weithin sichtbar die riesige Shwedagon Pagode. Die Kraft dieses faszinierenden Ortes ist schwer zu beschreiben. Auf mich wirkt sie wie eine Art übergeordnete Verbindung zwischen Himmel und Erde, die meine Seele an ihren göttlichen Ursprung erinnert und mich in universellem Einklang stabilisierend ausrichtet. Und vielleicht ist es genau diese Kraft, welche die Menschen hier alle Schwierigkeiten im Vertrauen überstehen lässt und die eine omnipräsente Demut und Hingabe mit sich bringend, die Unendlichkeit des Seins stetig im Irdischen manifestiert.

But the buddhistic way of life seems to be mostly untouched by any social changes in Myanamar. As a symbol of the spiritual centering in all social layers the giant Shwedagon pagoda is already visible from far away and the power of this fascinating place is difficult to describe. For me it felt like a parent connection between heaven and earth which remembers my soul of their divine origin and supports me to be in harmony with the universe. And maybe it’s exactly this power which let Myanmar people overcome all the difficulties in trust and which manifests the infinity of beeing continuously including an omnipresent devotion and humility.

Die spirituelle Kraft der Shwedagon Pagode / The spiritual power of the Shwedagon pagoda

Im Stadtbild von Yangon hat vorwiegend die britische Kolonialmacht sichtbare Spuren hinterlassen. Besonders im Downtown Stadtteil erhalten zahlreiche, zum Teil dem Verfall preisgegebene, Gebäude die Erinnerung an diese Zeit aufrecht, aber es gibt hier auch einige Teehäuser und Bäckereien in sehr gutem Zustand. Als Europäer erlebe ich dies als ambivalent: Einerseits mag ich die Ästhetik der alten englischen Bauten und die vertraut kulinarischen und kulturellen Einflüsse lassen in mir ein subtil heimisches Gefühl aufkommen. Andererseits bin ich mir aber auch der ethischen Kontroversen dieser Einflüsse auf die ursprüngliche Kultur der Stadt und der damit verbundenen Fremdbestimmung im Leben der Menschen in Yangon bewusst.

Mainly the british colonizers left recognizable marks in cityscape of Yangon. There are a lot of buildings keeping the memories of this time alive in the downtown district. Some of them decaying slowly, but in the center area there are some old styled tea houses and bakeries in good conditions too. As an european I’m experiencing this as an ambivalence: At the one hand I like the aesthetic of the old english buildings and the familiar culinary and cultural influences make me feel subtle home. But on the other hand I’m aware of the ethic controverses of these influences, changing the origin culture and other directing the life of the people in Yangon, too.

Britische Kolonialbauten im Downtown Stadtteil / British colonial buildings at the downtown district